36 Punkte Rückstand hatte Kimi Räikkönen vor dem Großen Preis von Ungarn in der Fahrer-WM-Wertung. Dank der Probleme bei seinem größten Rivalen Fernando Alonso, weist der Finne nun nur noch 26 Zähler Rückstand auf.

Für Norbert Haug steht deshalb fest: "Wenn die Trendwende sich fortsetzt, dann haben wir gute Karten. Drei Rennen wie dieses und dann sind wir vorne."

Dennoch weiß auch der Mercedes-Motorsportchef, dass der Titel immer noch in weiter, wenn auch nicht mehr ganz so weiter, Ferne liegt. "Ich glaube, daran müssen wir keinen Gedanken verschwenden. Wir müssen den Trend fortsetzen, den wir eingeschlagen haben. Wir haben fünf der letzten acht Rennen gewonnen und haben dabei auch ein paar Siege und zweite Plätze weggeschmissen, aber der Trend spricht für unser Team. Wir müssen immer noch zuverlässiger werden, wie Juan Pablo leider gezeigt hat. Trotzdem stimmt die Richtung und wenn ich die Wahl habe, ein sehr schnelles Auto zu haben und dieses dann zuverlässig zu machen, dann ist das sicherlich der bessere Weg."

Aber auch der Sieger musste nach seinem vierten Saisontriumph zugeben, dass es jetzt "besser" aussehe. "Aber e ist leider so, dass wir immer erst zehn Punkte wegschmeißen müssen, bevor Alonso sie uns beim nächsten Rennen zurückgibt", spielt Räikkönen auf seinen Ausfall vom Nürburgring an, auf welchen ein Mauerkuss von Fernando in Kanada folgte.

"Wir gehen ständig vor und wieder zurück", so der Finne. "Aber es sind noch sechs Rennen zu fahren und wenn wir diese Ergebnisse fortsetzen können und vielleicht noch etwas mit ihm passiert, dann können wir noch immer um den Titel kämpfen."

Ron Dennis wähnt sein Team jedenfalls wieder "zurück im Fight". "Es ist zwar enttäuschend, dass ein Fahrzeug wieder einmal nicht angekommen ist, aber für Kimi freue ich mich irrsinnig." Nun möchte man "alle ausstehenden Rennen" gewinnen, dabei allerdings darauf achten die Pace nicht der Zuverlässigkeit überzuordnen.

Für Kimi verlief der Ungarn GP derweil trotz des Zweikampfes mit Michael Schumacher reibungslos: "Im ersten Teil des Rennens steckte ich hinter Michael Schumacher fest und es war unmöglich ihn zu überholen. Das Team änderte deshalb meine Strategie für den zweiten Stopp und so kam ich vor ihn und konnte einen Vorsprung herausfahren."

Der einzige der Räikkönen noch im Kampf um den Sieg hätte herausfordern können, war Juan Pablo Montoya. Aber: "Eine Antriebswelle ist gebrochen. Solche Sachen geschehen einfach wenn du angreifst und immer am Limit bist", versuchte der Kolumbianer den Ausfall locker wegzustecken. "Dennoch ist es enttäuschend nicht ins Ziel gekommen zu sein. Ich wusste, dass Kimi dreimal stoppen würde und stand ihm deshalb am Start nicht im Weg. Trotzdem hätte ich das Rennen gewinnen können. Ein Doppelsieg wäre eine tolle Belohnung für das Team gewesen."