Best of the Mercedes-Rest - mit diesem Titel muss sich Ferrari auf 'normalen' Strecken inzwischen zufrieden geben. Charles Leclerc schaffte im Qualifying zum Großbritannien GP 2019 immerhin das Minimalziel und qualifizierte sich hinter dem Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Lewis Hamilton auf Rang drei.

Dabei fehlten dem Ferrari-Piloten nur 0,079 Sekunden auf die Pole Position. "Ich glaube aber nicht, dass mehr drin gewesen wäre", so Leclerc. "Ich war sehr glücklich mit meiner Runde, nur in der letzten Kurve hätte ich vielleicht ein bisschen etwas holen können. Aber ich bin sehr glücklich mit der Performance, so nah an Mercedes zu sein. Wir dachten, dass dieses Wochenende schwieriger würde."

Leclerc versichert: Reifen-Entscheidung geplant

Allerdings muss Leclerc das Rennen auf den weichen Reifen aufnehmen. Auf seinem letzten Versuch im Q2 verbesserte sich der Monegasse auf den Soft-Pneus und muss deshalb auf diesem Reifensatz starten.

Nach den schlechten Longruns am Freitag eine große Überraschung, schließlich hätte auch Leclercs Medium-Zeit locker für den Einzug in das letzte Qualifikationssegment gereicht. "Es war so geplant", verrät Leclerc Motorsport-Magazin.com. "Unsere Longruns waren nicht gut, das lag aber nicht am Reifen. Wir hatten Probleme an der Vorderachse und hoffen, dass das jetzt besser ist."

"Seit dem ersten Training hatten wir Probleme mit dem Reifen vorne links. Im Qualifying hatten wir noch immer Probleme, aber nicht mehr so stark", erklärt der Teamkollege von Sebastian Vettel.

Leclerc setzt auf Start-Vorteil

Trotzdem mutet Ferraris Entscheidung, das Rennen auf den Soft-Reifen aufzunehmen, mutig an. Mercedes und Red Bull setzen geschlossen auf die Medium-Pneus. Schon in Österreich wagte Ferrari einen Ausreißer in der Spitzengruppe. "Es war aber keine schlechte Wahl, wir haben das Rennen nicht deshalb verloren", verteidigt Leclerc seine Strategen.

Der Plan ist es, den Reifen-Vorteil am Start zu nutzen. "Wenn wir auf die Runs vom Freitag schauen, wird es schwer mit ihnen [Mercedes] zu kämpfen. Wenn wir sie aber am Start überholen, dann haben wir eine Chance - denn Überholen hier ist schwer", erklärt Leclerc.

Insgesamt macht ihm die Ferrari-Performance aber Mut. Die knappe Qualifying-Niederlage ist schon ein kleiner Erfolg. "Und wenn wir das Problem an der Vorderachse gelöst haben, dann holen wir noch einmal viel Performance", glaubt Leclerc.