Diese Nachricht kam am Mittwochabend vor dem Silverstone-Wochenende der Formel 1 aus dem Nichts: Haas F1 und Hauptsponsor Rich Energy beenden ihre Zusammenarbeit! Zumindest verkündete das Rich Energy auf Twitter. Eine offizielle Bestätigung von Haas steht noch aus.

Der Vertrag sei am Mittwoch aufgelöst worden, behauptet Rich Energy. Der Energy-Drink-Hersteller rechtfertigte die Entscheidung mit der schlechten Leistung von Haas in Österreich, sowie mit dem politischen Umfeld in der Formel 1. Die Saga um den kontroversen Sponsor Rich Energy und dessen CEO William Storey zog sich aber schon viel länger hin.

Update, 11. Juni: Nach fast einem Tag Funkstille hat sich Rich Energy erneut gemeldet, diesmal in Form einer offiziellen Aussendung. In dieser gibt das Unternehmen bekannt, der Tweet stamme von einer Einzelperson, welche die Meinung des Unternehmens nicht repräsentiere. Die Person werde von ihrer Position entfernt, die Haas-Partnerschaft bleibt.

Rich Energy beendet: Haas zu schlecht?

"Heute haben wir unseren Vertrag mit Haas aufgrund von schlechter Leistung beendet", heißt es im Wortlaut auf dem Twitter-Kanal von Rich Energy. "Wir wollen Red Bull schlagen, und hinter Williams in Österreich zu sein ist nicht akzeptabel. Die Politik und die politisch korrekte Haltung in der Formel 1 behindert auch unser Geschäft. Wir wünschen dem Team alles Gute."

Rich-Energy-CEO William Storey, Foto: LAT Images
Rich-Energy-CEO William Storey, Foto: LAT Images

Damit bezieht sich Rich Energy natürlich auf den Österreich-GP, in dem Haas einmal mehr - wie schon so oft in dieser Saison - im Rennen nicht vorwärtskam. Die Reifen versteht man nicht, daher sind Romain Grosjean und Kevin Magnussen im Rennen oftmals chancenlos.

In Österreich wurden es die Plätze 16 und 19, nachdem Kevin Magnussen im Qualifying noch Fünftschnellster war und damit auch den Red Bull von Pierre Gasly geschlagen hatte.

Haas und Rich Energy: Eine Chaos-Ehe

Für Rich Energy war das offenbar nicht genug. Oder andere Umstände spielten eine Rolle - immerhin gab es beim Thema Rich Energy in dieser Saison mehr Fragen als Antworten. Das Unternehmen war in der Winterpause bei Haas als Titelsponsor eingestiegen. Man präsentierte sich als junge britische Premium-Marke, die als F1-Sponsor groß im Energy-Drink-Segment aufzeigen wollte.

Dabei hinterließ man aber Fragen über Fragen. Seltsame Unternehmens-Adressen, ein kaum auffindbares Produkt, und Ansagen wie die von CEO William Storey, dass man Red Bull in diesem Jahr schon schlagen wolle, ließen erste Zweifel aufkommen.

Für Rich Energy ging es bald im Gerichtssaal weiter. Der britische Fahrrad-Hersteller Whyte Bikes klagte - Rich Energy habe ihr Logo kopiert. Das Gericht gab Whyte Bikes recht, und verbot Rich Energy die Nutzung des Logos. Auch bei Haas wurde daraufhin entsprechend das Logo vom Auto entfernt.

Das von Rich Energy verkündete Ende ist der nächste Höhepunkt in einer Saga, die von Woche zu Woche bizarrer wird. Wie es jetzt für beide Seiten weitergeht, ist unklar. Weitere offizielle Stellungnahmen stehen aus. Keine der beiden Seiten - weder Rich Energy noch Haas - haben sich nach dem Tweet von Mittwochabend geäußert.

Für Haas gehen inzwischen die Vorbereitungen für den Großbritannien-GP los - wo das Team bereits Hospitality und Box aufgebaut hat. Mitsamt Rich-Energy-Branding.