Lewis Hamilton fuhr im 1. Freien Training zum Frankreich GP 2019 in Le Castellet die Bestzeit. Der Mercedes-Pilot umrundete den Circuit Paul Ricard in 1:32,738 Minuten und damit 0,069 Sekunden schneller als Teamkollege Valtteri Bottas. Bei Ferrari lief es trotz oder gerade wegen zahlreicher neuen Teile noch nicht richtig rund.

Das Ergebnis: Wenig überraschend dominierte Mercedes schon die erste Trainingssitzung. Dabei griffen die Silberpfeile erst nach einer halben Stunde ins Geschehen ein. Trotzdem distanzierten Hamilton und Bottas die Konkurrenz. Knapp vier Zehntelsekunden Rückstand hatte Charles Leclerc im Ferrari bereits.

Fast neun Zehntel lag Max Verstappen auf Rang vier bereits zurück, Sebastian Vettel fehlte als Fünftem schon mehr als eine Sekunde. Pierre Gasly landete im zweiten Red Bull auf Stammplatz sechs.

Einen starken Eindruck machte McLaren: Lando Norris sicherte sich den Titel best of the Rest, Carlos Sainz landete direkt dahinter auf Rang sieben. Daniel Ricciardo im Renault und Alex Albon im Toro Rosso komplettierten die Top 10.

Die Technik: Alle Augen waren im 1. Freien Training auf Ferrari gerichtet. Die Italiener haben zahlreiche neue Teile im Gepäck. Sebastian Vettel sprach schon am Donnerstag von einem wichtigen Training. Entsprechend wurde der Trainingsauftakt zur Testfahrt.

Schon auf dem ersten Reifensatz war Vettel Stammgast an der Ferrari-Box, weil er sogenannte Back-to-back-Tests fuhr. Ferrari wechselte die Nase mehrfach, ging vom neuen auf den alten Frontflügel und wieder zurück.

In der inoffiziellen Trainingspause, in der kaum gefahren wird, weil der erste Reifensatz zurückgegeben werden muss, baute Ferrari den Boliden gravierender um. Dabei kam offenbar auch ein anderer Unterboden zum Einsatz. Trotzdem lief es bei Vettel auch danach nicht richtig rund, der Deutsche klagte über Vibrationen.

Neue Teile gab es auch bei Honda. Die Japaner zündeten die nächste Ausbaustufe ihrer Power Unit. Beide Red-Bull-Piloten und Daniil Kvyat bekamen neue Antriebseinheiten. Für den Toro-Rosso-Piloten ist es bereits der vierte Motor in der laufenden Saison, weshalb Kvyat am Sonntag von hinten starten muss.

Die Zwischenfälle: Sebastian Vettel fuhr nach einer halben Stunde plötzlich für mehrere Kurven langsam neben der Strecke. Der Grund: Als er aus der Boxengasse fuhr, kam ein schnelleres Auto von hinten. Um - in der trotz Umbau noch problematischen Boxenausfahrt - niemandem im Weg zu stehen, fuhr Vettel sicherheitshalber komplett von der Strecke und kam erst nach Kurve zwei wieder zurück.

Sonst gab es viele kleinere Fehler. Max Verstappen drehte sich in Kurve acht, Pierre Gasly in Kurve vier. Viele Piloten nutzen die zahlreichen und großzügig dimensionierten Auslaufzonen.

Für etwas Aufsehen sorgten die beiden Renaults, die zu Beginn des Trainings aus dem Cockpit rauchten. Nico Hülkenberg sprach sogar von einem Barbecue. Gröbere Probleme scheint es allerdings nicht gegeben zu haben - außer in der Boxengasse. Dort wurden Hülkenberg und Teamkollege Daniel Ricciardo mit zu hoher Geschwindigkeit geblitzt.