Während Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton an einer Gedenkveranstaltung für Karl Lagerfeld in Paris beiwohnte, stand Mercedes-Teamkollege und Titelrivale Valtteri Bottas am Donnerstag vor dem Frankreich GP Rede und Antwort. Die WM-Offensive des Finnen droht sich nach drei Niederlagen in Folge festzufahren. Doch der neue Bottas bewahrt die Ruhe.

Er habe "keine Zweifel", nachdem er an den vergangenen drei Rennwochenenden insgesamt 30 Punkte auf Hamilton einbüßte. In der Gesamtwertung liegt er damit 29 Zähler hinter dem Titelverteidiger. Vor allem das letzte Rennen in Montreal war für den 29-Jährigen eine Enttäuschung.

Ein Dreher im Qualifying und eine alles andere als überzeugende Leistung am Sonntag zeigten das erste Mal in diesem Jahr einen Einbruch bei Bottas, der in Barcelona noch dominant die Pole geholt hatte und auch in Monaco noch mit Hamilton auf Augenhöhe gespielt hatte. "Zunächst einmal ist das Vergangenheit und erledigt", hat Bottas Kanada längst abgehakt.

Bottas nach Montreal unbesorgt: Diese Dinge passieren

"Fehler passieren. Natürlich versuchst du immer sie zu minimieren, aber manchmal passieren solche wie im Qualifying in Montreal einfach. Es kann dir im Training passieren, im Rennen oder im Qualifying. So ist das. Ich versuche alles, um sie zu minimieren und ich habe das Vertrauen ins Auto, um hart zu pushen", stellt er klar.

Er ist unbesorgt: "Ich habe in Montreal nicht die Punkte geholt, die ich mir vorgestellt hatte. Aber ich habe verstanden, warum. Es waren ziemlich simple Dinge und diese Dinge passieren. Und seiner über den Winter aufgebauten mentalen Top-Form könne der eine Ausrutscher auch nichts anhaben. "Ich erinnere mich noch an meinen letzten Sieg und an meine letzte Pole, als ob es gestern war. Ich weiß, dass ich es kann."

Tatsächlich waren es nur Nuancen, die zum Rückstand auf Hamilton führten. In Barcelona hätte ein glückliches Händchen in der ersten Kurve einiges ändern können, in Monaco schrammte Bottas im Qualifying nur um neun Hundertstel an der Pole vorbei.

Bottas weiß woran er im WM-Kampf gegen Hamilton arbeiten muss

"Ich denke, das Momentum pendelt während des Jahres hin und her. Aus unterschiedlichen Gründen war ich nicht in der Lage, die Punkte in den letzten Rennen zu maximieren. Aber es es hat sich nichts geändert, es ist nach Montreal wie ein Reset. Ich schaue nach vorne und versuche es hier wieder."

"Ich muss im Qualifying vorne sein und am Start auch", weiß Bottas genau, was er besser machen muss, arbeitet gleichzeitig aber auch weiter an seinen Stärken. "Die Rennpace ist bei mir besser als 2017 und 2018. Aber trotzdem ist sie noch eines der Dinge, auf die ich mich fokussieren und wo ich mich auf machen Strecken unter bestimmten Bedingungen verbessern muss."

Dem Vorsprung Hamiltons ist sich Bottas bewusst, doch nach gerade einmal einem Saisondrittel ist das für ihn noch kein Grund zur Panik. "Er ist jetzt einen ganzen Batzen Punkte vorne. Aber der Rückstand auf Lewis ist sicher machbar", ist er sicher. Allerdings ist ihm auch klar, dass sein Konter besser heute als morgen kommt. "Ich muss jetzt einfach versuchen, mir diese Siege zu und die Big Points zu holen."