Satz mit X, das war wohl nix. Das 'Wohl' lässt sich im Fall des Qualifyings von Valtteri Bottas zum Kanada GP der Formel 1 in Montreal 2019 jedoch getrost streichen. Im alles entscheidenden Q3 verhunzte der Finne gleich beide Versuche und musste sich mit strammen sechs Zehnteln Rückstand auf Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton und einem mageren sechsten Platz in der Startaufstellung für das Rennen am Sonntag abfinden.

Dabei kann sich Bottas sogar fast noch glücklich schätzen. Nach einem Dreher im ersten Schuss ausgangs Kurve zwei gelang es mit einer großen Portion Glück, einen Einschlag zu vermeiden. Runde und Reifen waren dennoch ruiniert. "Ich bin mir nicht sicher, was passiert ist", schildert Bottas die Szene. "Der erste Run war mein Fehler, ich habe aus Kurve zwei raus das Heck verloren. Dabei hatte ich Glück, dass ich die Mauer nicht berührt habe."

Der Patzer sollte damit jedoch noch nicht abgeschlossen sein, sich wie ein Rattenschwanz in den zweiten und letzten Versuch fortsetzen. "Dadurch befand ich mich für den zweiten Run im Hintertreffen", berichtet Bottas."Meine zweite Runde war dann nicht rund - ich habe mich einige Male verbremst und bin nicht gut durch die Kurven gefahren. Auf diese Runde bin ich nicht besonders stolz, aber Fehler passieren eben manchmal. Es ist nicht mein erster und wird auch nicht mein letzer sein", schildert Bottas.

Insgesamt ein relativ übliches Phänomen, wenn im Qualifying die erste Runde nicht gesessen hat. "Wenn man im Q3 seine erste Sicherheitsrunde verliert, findet man sich sofort im Hintertreffen wieder. Die relativ schwache Startposition von Valtteri ist eine direkte Konsequenz daraus", weiß Mercedes-Technikchef James Allison.

An Bottas nagt sein Fehlen dennoch: "Ich muss in den Spiegel schauen und herausfinden, was schiefgegangen ist. [...] Es war ziemlich enttäuschend und von meiner Seite ziemlich schockierend." Auch Teamchef Toto Wolff gab sich am RTL-Mikrofon wenig begeistert: "Bei Valtteri waren beide Runden zum Wegtun."

Für das Rennen ist von Platz sechs dank seines Mercedes für Bottas nun jedoch noch längst nicht alles verloren. "Das Auto hat sich gut anfühlt und unsere Pace auf den Longruns sah am Freitag stark aus. Daher bin ich zuversichtlich, dass sich im Rennen Chancen ergeben werden. Es macht keinen Sinn, hier schon irgendwas aufzugeben. Auf dieser Strecke ist Überholen möglich. Deshalb werde ich alles geben und versuchen, so viele Punkte wie möglich einzufahren", sagt Bottas.