Im Qualifying zum Großen Preis von Deutschland präsentierte sich die Formel 1 quasi als eine Art Dreiklassengesellschaft. Während in der Oberklasse die überlegenen McLaren und die Franzosen von Renault einsam ihre Kreise zogen, schloss sich dahinter eine breite Mittelklasse von B•A•R und Williams über Red Bull und Sauber bis hin zu Ferrari und Toyota an. Am Ende des Feldes kämpften hingegen wie üblich die Jordan und Minardi um die rote Laterne.

Mit einem ultraschnellen Auto fuhr Kimi Räikkönen bei den letzten beiden Qualifyings auf die Ränge zwei und drei. Starten mussten der Finne aufgrund seiner jeweiligen Motorenwechsel allerdings immer zehn Plätze weiter hinten. In Hockenheim hat es heute nun endlich einmal geklappt: Pole Position für Kimi Räikkönen!

"Das ist schon toll. In den letzten paar Rennen hätten wir schon hier stehen sollen, aber leider war es damals nicht möglich", freute er sich über seine vierte Pole des Jahres. "Wir haben ein starkes Paket und sollten dazu in der Lage sein um den Sieg mitzufahren."

Von ganz hinten muss hingegen sein kolumbianischer Teamkollege Juan Pablo Montoya ins Rennen starten. Der Grund hierfür ist jedoch kein Motorwechsel, sondern ein Abflug auf seiner Qualifyingrunde. Der Kolumbianer hatte bis in die letzte Kurve die Chance seinen Teamkollegen die Pole zu stibitzen, aber dann verlor er das Heck seines MP4-20 und schlug in die Reifenstapel ein.

Dem Briten Jenson Button brachte er damit die zweite Platzierung in der ersten Startreihe in Folge ein. "Meine Qualifying-Runde war nicht gerade die Beste. Ich freue mich aber trotzdem in der ersten Reihe zu stehen. Wir sind sicherlich näher an Renault dran als in Silverstone." Denn die besagten Franzosen gehen gemeinsam aus Reihe zwei in den Deutschland GP. "Ich freue mich auf Platz drei und der sauberen Seite der Strecke zu stehen", kommentierte Alonso seinen dritten Startplatz. "Im Rennen sind wir immer besser als im Qualifying und ich hoffe, dass ich morgen relativ schnell nach vorne kommen kann."

Michael Schumacher erkämpfte sich mit einem wohl leichten Ferrari immerhin Startplatz fünf. Neben dem besten Deutschen wird der beste Williams von Mark Webber ins Rennen gehen, der damit seinen Teamkollegen Nick Heidfeld auf Rang sieben verweisen konnte. "Natürlich waren die zwei letzten Rennen extrem schwierig", gab Quick Nick zu. "Ich hoffe dass wir morgen in die Punkte kommen können. Aber wir müssen realistisch bleiben, zuletzt waren wir davon meilenweit entfernt."

Zusammen mit Heidfeld wird Takuma Sato aus der vierten Startreihe losbrausen. Die Top10 komplettieren Jarno Trulli als bester Toyota-Fahrer und Christian Klien, der seinen Teamkollegen David Coulthard knapp abhängen konnte. Ralf Schumacher startet hingegen gleich dahinter von Startplatz zwölf.

Nur als 15. konnte sich unterdessen Rubens Barrichello im zweiten F2005 qualifizieren. Damit ließ der Brasilianer nur die Minardi- und Jordan-Piloten hinter sich.