Mit einer klaren Bestzeit untermauerte Kimi Räikkönen seine Ansage den Großen Preis von Deutschland am morgigen Sonntag gewinnen zu wollen. Nur sein Teamkollege konnte mit dem Finnen mithalten. Sein Titelrivale Fernando Alonso hat trotz seines Respektsabstands aber noch alle Chancen. Michael Schumacher baut unterdessen auf den Wettergott und einen Regenschauer während des Rennens.

Der Rundengeiz. Erwartungsgemäß präsentierte sich die letzte Freie Trainingssitzung etwas munterer als der gemütliche Auftakt im 3. Freien Training. Besonders viel Fahrbetrieb konnten wir dennoch nicht verzeichnen.

Die Zwischenfälle. Entsprechend galt auch in Hockenheim unser alter Grundsatz: Kaum Fahraction bedeutet keine Zwischenfälle. Die einzige erwähnenswerte Aktion war somit das Ausscheiden von Tiago Monteiro, der seinen Jordan im Kiesbett abstellte.

Die Motoren. Den Motoren tat dies jedenfalls gut: Im Gegensatz zum vierten Training vor zwei Wochen, als Kimi Räikkönens Mercedes-Motor deutliche Rauchzeichen gab, blieben die Fahrer diesmal von unschönen Rauchwolken verschont.

Die Reifen. Mit Michael Schumacher schaffte nur ein Bridgestone-Pilot den Sprung in die Top10. Allerdings ist dies nicht unbedingt nur ein Ausdruck des Gummi-Kräfteverhältnisses. Schließlich geben die Roten derzeit offen zu, dass auch ihr F2005 alles andere als perfekt ist. Niki Lauda umschrieb dies zuletzt sogar ganz einfach mit den Worten: "Der Ferrari ist schlecht."

Die Platzierungen. Auch im letzten Freien Training fanden sich die beiden Silberpfeilpiloten Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya an der Spitze ein. Und obwohl der Vorsprung auf die Verfolge Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella geschmolzen ist, erscheint er immer noch klar überlegen. Rang fünf ging dahinter an Jenson Button, der überraschend Mark Webber hinter sich halten musste. Die Plätze sieben und acht gehören den Lokalmatadoren Michael Schumacher und Nick Heidfeld, wobei gerade der Williams-Pilot ebenso wie sein Teamkollege wohl eher mit leichtem Auto unterwegs gewesen ist. Die Top10 komplettieren Christian Klien und Jarno Trulli.

Die Analyse. Für das Qualifying bedeutet dies: McLaren bleibt der klare Favorit und Renault behält sich noch seine Chancen auf die Pole respektive die erste Startreihe. Dahinter scheinen Ferrari und British American Racing um die Folgeplätze zu kämpfen, wobei auch von Red Bull und Sauber einiges zu erwarten sein sollte - Startplätze in den ersten zwei bis fünf Reihen sind für diese Teams möglich. Ob Williams seine Performance aus dem 4. Training wird halten können, bleibt unterdessen noch zu bezweifeln. Zu wünschen wäre es den zuletzt nicht gerade vom Glück verfolgten Piloten durchaus. Kein Lebenszeichen gab gegen Ende des Trainings Toyota von sich. Ob dies bedeutet, dass sie an diesem Wochenende nicht wie gewohnt auf einer schnellen Runde ganz vorne mitmischen können, wird sich erst im Qualifying weisen.