Racing-Point-Pilot Sergio Perez zeigte sich vor dem Start ins Formel-1-Wochenende von Bahrain noch voller Tatendrang. Nach der Pleite beim Saisonauftakt war der Mexikaner zuversichtlich, die Scharte in der Wüste ausbügeln zu können. Nach dem Trainingsfreitag klingt das alles plötzlich ganz anders. Q3 abgeschrieben, Punkte nur mit Ach und Krach.

"Es war nicht der beste Tag. Im Moment offenbart diese Rennstrecke noch mehr unsere Schwächen", so Perez, der den Tag mit einem 14. Platz im zweiten Training abschloss. Auf Sebastian Vettels Bestzeit fehlten 1,8 Sekunden. Eindeutig zu viel, um im Mittelfeld die erste Geige zu spielen.

Wirklich besorgniserregend ist aber der Rückstand auf die direkte Konkurrenz. Nico Hülkenberg war im Renault eine glatte Sekunde schneller als Perez. Auf Haas, McLaren und Toro Rosso fehlen deutlich über fünf Zehntelsekunden. "Wir sind weiter weg als in Melbourne", klagt Perez.

Lance Stroll mit Dreher und ohne Pace

Teamkollege Lance Stroll, am Vortag noch von Perez für seine außergewöhnliche Rennpace gelobt, bekleckerte sich noch weniger mit Ruhm. Der Kanadier büßte auf den Stallgefährten vier Zehntel ein, reihte sich als 17. gerade so vor dem Sauber von Antonio Giovinazzi ein. Am Vormittag landete er am Ausgang von Turn vier nach einem Dreher außerdem in der Wand.

"Ich war einfach etwas zu früh am Gas", erklärt Stroll. "Es war mein erster Run. Aber natürlich zählt jeder Run." Der 20-Jährige war mit der Balance des RP19 aber auch abgesehen von seinem eigenen Fehler nicht wirklich zufrieden. "An dem Auto muss was getan werden", sagt er.

Die Ambitionen muss man bei Racing Point schon nach dem Freitag zurückschrauben. "Ich erwarte nicht, morgen im Q3 zu sein", so Perez, dem in Melbourne noch der Sprung ins letzte Segment des Zeittrainings gelungen war. Das Q3 ist durch die hohe Leistungsdichte im Mittelfeld ohnehin hart umkämpft. Doch der 29-Jährige sieht selbst für das Q2 nur Außenseiterchancen.

Formel 1 2019: Brennpunkte vor dem Bahrain GP (08:02 Min.)

Perez malt schwarz: Q2 wird schon schwer

"Wir müssen selbst im Q1 schon alles perfekt hinbekommen, um es überhaupt ins Q2 zu schaffen", macht er deutlich, wie ernst die Lage in Bahrain ist. "Und dann brauchen wir wirklich ein perfektes Q2, um vorne dran zu sein." Chancen auf das Q3 rechnet er sich nur aus, wenn die Konkurrenz strauchelt.

Stroll baut auf eine Kehrtwende am Samstag. "Es ist im Mittelfeld sehr eng. Wir müssen heute Nacht mehr Pace finden und morgen besser zurückkommen", fordert er. Perez hingegen sieht wenig Luft nach oben: "Ich glaube nicht, dass wir noch viel Zeit in der Hinterhand haben. Aber wir werden hart arbeiten. Hoffentlich finden wir heute Nacht noch ein paar Zehntel und kommen etwas näher ran."

Eine düstere Prognose von Perez. Doch der Mann mit den acht Podien für Sauber und Force India wirft längst noch nicht das Handtuch. Im Rennen will er nach dem Taktik-Pech von Melbourne, als ihm Bremsblock Giovinazzi ein Top-10-Resultat kostete, auf jeden Fall um Punkte kämpfen: "Es sieht nach einem harten Wochenende aus. Aber wir werden unser Bestes versuchen und schauen, ob wir irgendwelche Punkte mitnehmen können. Was zählt ist der Sonntagnachmittag."