Ferrari hat nur wenige Tage vor dem Saisonstart der Formel 1 eine für Australien veränderte Lackierung vorgestellt. Gewissermaßen gezwungen allerdings: Denn vorangegangen waren Ankündigungen von australischen Behörden, den Titelsponsor "Mission Winnow" wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tabakwerbeverbot zu untersuchen. Schließlich handelt es sich dabei um eine Initiative des Tabakkonzerns Philip Morris.

Kurz darauf strich Ferrari den "Mission Winnow"-Namen aus der offiziellen Starterliste und kündigte für Australien eine besondere Lackierung an - ohne den Schriftzug des zunehmend kontroversen Partners. Das neue Design ist allerdings einmalig. Ab Bahrain soll Mission Winnow wieder auf dem Auto stehen, vielleicht auch wieder auf der Starterliste.

Als Ersatz hat Ferrari für Melbourne jetzt ein simples Logo auf die Airbox des SF90 geklebt, welches das 90-jährige Jubiläum der Marke feiert. 1929 wurde Ferrari von Enzo Ferrari und seinen Kollegen gegründet. Daher rührt übrigens auch der Name des diesjährigen F1-Chassis - SF90.

"Der Start in Melbourne steht für den Start in die Feierlichkeiten dieses besonderen Jubiläums", heißt es in der offiziellen Pressemitteilung von Ferrari. Sie nutzen die Gelegenheit, um auf eine im Mai im Ferrari-Museum von Maranello startende Sonderausstellung hinzuweisen. Mission Winnow taucht nicht auf.

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Die besonderen Logos stechen als einzige wirkliche Veränderung auf dem von Ferrari veröffentlichtem Bild hervor. Natürlich verständlich - geplant war die Aktion eindeutig nicht, eigentlich wollte man auch in Australien mit "Mission Winnow"-Branding an den Start gehen.

Wie genau es in der Causa Mission Winnow weitergeht, ist nach wie vor nicht vorauszusagen. Der verantwortliche Konzern Philip Morris International sieht kein Problem mit dem MW-Branding. Man sei hier um zu bleiben, lieferte das Unternehmen zuletzt noch ein Statement. Ob alle Staaten auf dem Formel-1-Kalender 2019 dem zustimmen, bleibt abzuwarten. Australien scheint einmal zu zeigen: Für alle Fälle lassen Ferrari und PMI lieber Vorsicht walten.