Weltmeister Lewis Hamilton startet am Sonntag beim Formel-1-Rennen in den USA von der Pole Position. Der Mercedes-Pilot setzte sich in einem engen Schlagabtausch gegen Sebastian Vettel im Ferrari durch. Für den Briten ist es die neunte Pole in der laufenden Saison und die 81. seiner Karriere. Vettel wird nach seiner Startplatzstrafe nur von Rang fünf starten, sein Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen geht stattdessen von Platz zwei ins Rennen.

Valtteri Bottas nahm den Circuit of The Americas im entscheidenden Q3 als erster Pilot unter die Räder, gefolgt von Hamilton und beiden Ferraris. Der Weltmeister nahm seinem Mercedes-Teamkollegen die vorläufige Bestzeit sogleich ab, war mit nur einer Zehntel Vorsprung aber nicht eklatant schneller. Vettel schob sich mit 88 Tausendsteln Rückstand auf Hamilton zwischen die beiden Silberpfeile. Räikkönen landete eine halbe Sekunde hinter den Top-3.

Den zweiten und letzten Run eröffnete abermals Bottas, dahinter fuhren Räikkönen, Hamilton und Vettel. Bottas gelang es nicht den mit 1:32.567 Minuten frisch aufgestellten Streckenrekord von Hamilton zu unterbieten. Hamilton und Vettel sorgten hingegen mit absoluten Sektorbestzeiten für Aufsehen.

Zunächst knackte auch Räikkönen die Zeit von Hamilton, doch der Brite war abermals sieben Hundertstel schneller und holte sich die Spitze zurück. Vettel kam mit seiner letzten Runde bis auf sechs Hundertstel an Hamilton heran und schob sich damit auf den zweiten Platz. Aufgrund seiner Startplatzstrafe von drei Positionen wird der Heppenheimer am Sonntag allerdings nur von Position fünf starten.

Ricciardo wurde hinter Bottas Fünfter. Der Australier wird wie Hamilton, Vettel und Bottas auf Supersoft ins Rennen starten. Räikkönen ist der einzige Pilot in den Top-5 auf Ultrasoft. Den Kampf im Mittelfeld entschied dahinter Ocon im Force India für sich. Die Top-10 komplettierten Hülkenberg, Grosjean, Leclerc und Perez.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: -
Top-5: Hamilton, Vettel, Räikkönen, Bottas, Ricciardo

USA GP 2018: Das sagen Hamilton, Vettel & Räikkönen zum Qualifying

Lewis Hamilton: "Das war sehr wichtig. Es war eng... Ich wusste, dass es zwischen uns ziemlich knapp werden würde. Mir war klar, dass ich eine bessere zweiten Runde fahren musste. Damit bin ich also ziemlich glücklich."

Sebastian Vettel: "Es war ziemlich eng. Es ist schade, wenn so wenig Zeit fehlt. Ich war ziemlich glücklich mit den Runden, die ich hatte. Nach den Wochen, die wir hatten, bin ich ziemlich zufrieden, dass wir wieder in Reichweite sind. Heute war es überraschend eng. Ich denke nicht, dass wir erwartet haben, dass es so eng wird."

Kimi Räikkönen: "Es war ein positiver Tag. Wir sind ziemlich nah dran, trotzdem war es nicht ideal. Aber ich fühle mich wohl im Auto, nachdem es gestern geregnet hat. Es wird interessant. Ich habe nicht viel zu verlieren. Ich muss einen guten Start hinlegen, dann schauen wir wie es weitergeht. Es sollte aber gut laufen."

Q2 in Austin: Mercedes und Vettel mit Supersoft-Strategie erfolgreich

Das war Q2: Mercedes und Ferrari eröffneten das zweite Segment der Qualifikation. Beide Silberpfeile und Vettel setzten für den ersten Run auf Supersoft statt auf Ultrasoft, ebenso Ricciardo. Ferrari splittete die Strategien und schickte Räikkönen auf Ultrasoft auf die Strecke.

Bottas legte die erste Bestzeit vor und wurde diesmal wider Erwarten nicht von Hamilton verdrängt. Der Weltmeister war auf seinem ersten Run nicht erfolgreich und verlor drei Zehntel auf Bottas. Räikkönen nahm dem Mercedes-Duo auf dem schnelleren Reifen eine knappe Sekunde ab. Vettel war auf Supersoft mit zwei Zehnteln Rückstand überraschend nah dran am Iceman.

Während das Ferrari-Duo und Bottas nach einer fliegenden Runde die Box ansteuerten, legte Hamilton nach dem misslungenen ersten Versuch noch eine Runde nach. Mit dieser schob er sich bis auf sechs Zehntel an Räikkönens Bestzeit heran und landete zwischen Vettel und Bottas. Hinter Mercedes und Ferrari folgte Ricciardo, der auf Supersoft 1,3 Sekunden hinter der Spitze lag.

Während an der Spitze in der Schlussphase nur noch die Ultrasoft-Runs fürs Q3 simuliert wurden, ging es hinter den Top-Teams um den Einzug in die Top-10. Verstappen und die mit Gridstrafen belegten Toro Rossos nahmen am Q2 allerdings nicht teil, weshalb es für das Mittelfeld weniger Konkurrenz gab als üblich.

Leclerc, Grosjean, Ocon, Perez und Hülkenberg setzten sich am Ende durch und machten den Einzug ins Q3 perfekt. Sainz und Magnussen landeten auf den undankbaren Plätzen elf und zwölf.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:-
ausgeschieden: Sainz, Magnussen, Gasly, Hartley, Verstappen
Top-5: Räikkönen, Vettel, Hamilton, Bottas, Ricciardo

Q1 in Austin: Verstappen demoliert seinen Red Bull

Das war Q1: Neben den Piloten von Williams und Toro Rosso waren auch Räikkönen und Vettel gleich nach dem Erlöschen der Ampel auf der Strecke. Den ersten Schlagabtausch entschied Vettel für sich, der rund dreieinhalb Zehntel schneller als der Teamkollege war. Die Konkurrenz in Form von Red Bull und Mercedes ließ sich Zeit. Erst nach fünf Minuten waren Hamilton & Co. auf der Strecke zu sehen.

Bottas nahm Vettel auf seinem ersten Run eine halbe Zehntel ab und setzte sich an die Spitze. Kurz darauf wurde der Finne von Hamilton verdrängt,der mit 1:34.176 Minuten dreieinhalb Zehntel schneller fuhr. Verstappen und Ricciardo reihten sich auf den Positionen fünf und sechs ein, sechs respektive sieben Zehntel hinter Hamilton. Alle Piloten fuhren im Q1 auf Ultrasoft.

Sechs Minuten vor Schluss sorgte Romain Grosjean mit einer absoluten Bestzeit im ersten Sektor für Aufsehen. Mit seiner Rundenzeit schob sich der Haas-Pilot zwischen das Red-Bull-Duo. Für Red Bull gab es in diesem Moment schlechte Nachrichten, als Verstappen in langsamer Fahrt mit einer gebrochenen rechten Hinterradaufhängung zurück an die Box humpelte. Für den Niederländer war das Qualifying damit gelaufen.

Verstappen hatte in Kurve 15 einen der Zusatzkerbs zu hart überfahren und damit für den Aufhängungsschaden gesorgt. Drei Minuten vor Schluss war bei den Top-Teams ansonsten alles klar. Im Kampf ums Q2 ging es dafür in die heiße Phase. Alonso schob sich mit seinem letzten Schuss vom 16. auf den 13. Rang vor. Für einen Moment war Leclerc draußen, doch der Sauber-Pilot rettete sich mit seiner letzten Runde.

Durch Verbesserungen von Hartley, Magnussen und Leclerc wurde Alonso wieder auf den 16. Platz zurückgeworfen und musste damit abermals im Q1 die Segel streichen. Ebenfalls ausgeschieden waren Sirotkin, Stroll, Ericsson und Vandoorne.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Verstappen überfährt den Zusatzkerb in Turn 15 und zerstört seine Radaufhängung
ausgeschieden: Alonso, Sirotkin, Stroll, Ericsson, Vandoorne
Top-5: Hamilton, Bottas, Vettel, Räikkönen, Ricciardo

Das Wetter: Die sintflutartigen Regenfälle waren am Samstag in Austin Geschichte. Nachdem schon das 3. Freie Training bei trockenen Bedingungen über die Bühne ging, wurde die Formel 1 auch im Qualifying vom Wetter fast schon verwöhnt. Bei nur noch zehn Prozent Regenwahrscheinlichkeit blieb Regen im Zeittraining aus. Die Außentemperatur betrug 19 Grad Celsius, die Asphalttemperatur lag bei 21 Grad.

Die Strafen: Insgesamt gingen drei Piloten mit Gridstrafen ins Qualifying. Allen voran Sebastian Vettel, dem für sein Rotvergehen im 1. Freien Training drei Plätze aufgebrummt wurden. Für erneute Wechsel der Power Units handelten sich außerdem beide Toro-Rosso-Piloten Startplatzstrafen ein, aufgrund derer sie am Sonntag aus der letzten Reihe ins Rennen gehen werden. Mit 7,5 km/h wehte ein mäßiger Wind.