Daniel Ricciardo ist in der Formel 1 der große Verlierer der zweiten Saisonhälfte 2018. Nach einem vielversprechenden Saisonstart mit zwei Siegen in China und Monaco sah manch einer den Red-Bull-Piloten sogar schon im WM-Kampf mit Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. Parallel dazu unterlief Teamkollege Max Verstappen ein Fehler nach dem anderen.

Doch schon ab dem ersten Rennen nach Ricciardos großem Coup in Monte Carlo wendete sich das Blatt um 180 Grad. Plötzlich lief so gar nichts mehr beim 'Honigdachs' - während Verstappen richtig aufdrehte, Fehler vermied und seinen Teamkollegen konstant in den Schatten stellte. Sechs Podien, inklusive eines Siegs, sammelte der Niederländer ab Kanada.

Daniel Ricciardo: Red-Bull-Podium in Austin realistisch

Ricciardo dagegen sah die Siegerehrung nie wieder. In der WM-Wertung hat Verstappen den Australier damit inzwischen klar überflügelt. Doch jetzt sieht Daniel Ricciardo seine Chance gekommen, das Ruder wieder herumzureißen. Ausgerechnet beim USA GP am Wochenende sieht der künftige Renault-Fahrer seine Chance gekommen. Ausgerechnet, weil es Rennen eins ist, nachdem sich Ricciardos Frust in einem Wutschrei entluf. Und, weil Red Bull in Austin in den vergangenen drei Jahren nur einen Podestplatz einzufahren vermochte.

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem USA GP (08:14 Min.)

Doch 2018 wittert der Honeybadger ein Podium. "Ja, schon", gibt Ricciardo in der FIA-PK am Donnerstag in Austin Antwort auf die Frage, ob ein Podestbesuch in Texas möglich sei, seine Negativserie also enden könne. "Ich denke, dass wir hier ein klasse Auto haben. Es ist ziemlich seltsam, dass ich abgesehen davon (Siege in China, Monaco, Anm. d. Red.) keine Podien hatte. Also werden wir versuchen, es geschehen zu lassen", sagt Ricciardo.

Ricciardo: Schwache Red-Bull-Bilanz in Austin lügt

Die schwache Austin-Statistik Red Bulls spricht für den Australier nicht ganz die Wahrheit "Vergangenes Jahr hatten wir ein ziemlich starkes Rennen, aber mussten mit einem mechanischen Problem aufgeben", erinnert Ricciardo. Die Teamführung sieht in Mexiko und Brasilien trotzdem bessere Chancen auf gute Ergebnisse im Schlussspurt der Formel-1-Saison 2018.

Doch Ricciardo verweist auf einen weiteren Faktor, der in Austin alles ändern kann: den Wetterbericht. Der sagt für Freitag und Samstag recht hohe Regenwahrscheinlichkeiten voraus. Einzig am Sonntag soll es wohl trocken bleiben. "Ich würde mich freuen wenn es am Freitag und Samstag etwas nass wird", hofft Ricciardo.

Ricciardo-Schützenhilfe durch Regenwetter?

"Aber ich glaube, dass am Sonntag noch immer aufregend werden kann, selbst wenn es im Rennen dann trocken ist." Denn den Circuit of the Americas liebt der Australier wie kaum eine zweite Strecke im Rennkalender der Formel 1.

"Es macht auf dieser Strecke auf jeden Fall Spaß, Rennen zu fahren. Ich genieße schon Austin allein, aber dieser Kurs ist richtig gut für Racing geeignet, weil du überholen kannst und er ziemlich einzigartig ist", schwärmt Ricciardo diesmal auch von sportlichen Aspekten. In der Red-Bull-Vorschau zum Rennen auf dem Cota in Austin hatte sich bei Ricciardo zuvor mal wieder so gut wie alles um die kulinarischen Besonderheiten der Region gedreht.