Lewis Hamilton steht vor dem USA-Rennen der Formel 1 vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Obwohl er die amerikanischen Chickenwings so liebt, muss er 2018 darauf verzichten. Sein veganer Lebensstil erlaubt ihm die Sünde nicht. "Aber ich liebe auch Pancakes. Vielleicht muss ich mich dann das gesamte Wochenende von Pancakes ernähren", scherzt Hamilton.

Zu Scherzen kann der Mercedes-Pilot in Austin aufgelegt sein. Seinen Ernährungsplan einzuhalten, scheint derzeit seine schwierigste Aufgabe zu sein. Sein Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf Sebastian Vettel ist so groß, dass die Frage nur noch lautet, wann Hamilton den Titel gewinnt, nicht ob.

Seine besondere Liebe für das Land ist bekannt, auch der Circuit of the Americas in Austin ist Hamilton-Land. Fünfmal konnte er sich bereits in die Siegerliste eintragen. 2015 konnte er sogar seinen dritten WM-Titel im Land der unbegrenzten Möglichkeiten feiern.

Hamilton denkt in Austin nicht an WM-Titel: Nur unnötiger Druck

Doch daran denkt der Superstar der Formel 1 noch längst nicht. "Es fühlt sich wie jedes andere Rennwochenende an, das ich gewinnen will. Auch wegen des Wetters wird es ein kniffliges Wochenende, ich sehe nichts als gegeben an", so Hamilton. Freitag und Samstag sind zahlreiche Regenschauer für Austin vorhergesagt.

Doch nicht nur das Wetter fürchtet Hamilton. Der Brite hat vor allem den Konkurrenten auf dem Schirm, der seit dem Singapur GP nicht mehr konkurrenzfähig ist und zudem durch eigene Fehler Punkte verlor: "Ich erwarte, dass Ferrari dieses Wochenende hart zurückschlagen wird."

"Wir müssen die Latte noch einmal höher hängen, wir können uns nicht zurücklehnen", erklärt Hamilton. "Ich denke nicht daran, wie ich den Titel gewinnen kann, das erhöht den Druck und das brauchst du nicht."

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem USA GP: (08:14 Min.)

Hamilton verteidigt Vettel vor Medien: Respekt groß wie lange nicht mehr

Trotz WM-Kampf wird zwischen den Titelkontrahenten keine schmutzige Wäsche gewaschen. Ganz im Gegenteil: Nach dem Japan GP sorgte Hamilton für Aufsehen, als er die Medien dafür kritisierte, WM-Konkurrent Sebastian Vettel unfair zu behandeln.

"Wenn ich in seiner Situation wäre, würde ich das gleiche abbekommen", erklärte er in Austin. "Als Fahrer in der GPDA [Fahrergewerkschaft] müssen wir zusammenhalten. Der Respekt, den wir füreinander haben, ist so groß wie lange nicht mehr. Dieser Kampf zwischen zwei vierfachen Weltmeistern ist der intensivste, den ich je hatte. Da wird alles aufgeblasen. Das ist aber in jedem Sport an der Spitze so."

Es gibt aber auch eine Vorgeschichte, wie Hamilton verrät: "Ich war schon einige Male so in der Schusslinie und Sebastian war mir gegenüber immer sehr respektvoll und hat mich unterstützt. Das wollte ich ihm jetzt zurückgeben."