Valtteri Bottas holte sich im 1. Freien Training zum Spanien GP in Barcelona überlegen die Bestzeit. Der Mercedes-Pilot fuhr mit 1:18,148 Minuten 0,849 Sekunden schneller als Teamkollege Lewis Hamilton, Sebastian Vettel landete eine weitere Zehntelsekunde dahinter auf Rang drei. Das wegen zahlreicher Updates an fast allen Formel-1-Boliden mit Spannung erwartete Training enttäuschte nicht (Mehr dazu in den Abschnitten Zwischenfälle & Technik).
Die Platzierungen: Die Mercedes-Dominanz im 1. Training ist nichts Neues. Allerdings fuhren Bottas und Hamilton die Supersoft-Reifen noch gar nicht. Hamilton musste sogar die zweite Hälfte des Trainings mit Medium ausrücken, während Bottas zweimal Soft aufschnallen durfte. Insofern überrascht der Abstand zwischen den Mercedes-Piloten nicht.
Ferrari hingegen setzte schon auf die Supersoft-Pneus. Im Vergleich zu den bisherigen Trainingssitzungen in der Formel-1-Saison 2018 schnitt Vettel aber mit Platz drei dennoch gut ab. Hinter Vettel landete Max Verstappen im Red Bull, der wie Hamilton Soft und Medium fuhr. Vettel-Teamkollege Kimi Räikkönen wurde auf Supersoft Fünfter.
Best of the Rest durfte sich Fernando Alonso im runderneuerten McLaren nennen. Der Lokalmatador fuhr zweimal auf Soft-Reifen. Daniel Ricciardo landete nach seinem Unfall nur auf Rang sieben, Romain Grosjean, Stoffel Vandoorne und Pierre Gasly komplettierten die Top-10.
Erstaunlich stark einmal mehr Charles Leclerc: Der Sauber-Pilot landete hinter Kevin Magnussen im Haas auf Rang zwölf, griff ebenfalls noch nicht zu den Supersoft-Reifen. Enttäuschend lief das Training hingegen für Force India, Renault und Williams. Sergio Perez und Esteban Ocon landeten nur auf den Rängen 13 und 16, Carlos Sainz und Nico Hülkenberg mussten sich mit 15 und 17 zufrieden geben. Robert Kubica und Lance Stroll waren im Williams die rote Laterne der Formel 1.
Die Zwischenfälle: Dr. Helmut Marko dürfte langsam die Geduld mit seinen Piloten verlieren. Nachdem zuletzt Max Verstappen für viel Karbonschrott gesorgt hatte, setzte in Barcelona Daniel Ricciardo den RB14 nach rund 35 Minuten in den Reifenstapel. Wie viele andere Piloten auch hatte der Red-Bull-Pilot Probleme beim Einlenken in Kurve vier und fuhr geradeaus in das Kiesbett.
Im Gegensatz zu seinen Kollegen nahm Ricciardo aber noch zu viel Geschwindigkeit mit in den Kies und konnte einen leichten Einschlag nicht mehr verhindern. Der Frontflügel musste dran glauben, der Rest des Boliden sah unversehrt aus. Nach einer kurzen VSC-Phase konnte die Strecke wieder freigegeben werden.
Für eine weitere VSC-Phase sorgte rund 30 Minuten vor dem Ende der Session Lance Stroll. Der Williams-Pilot verlor beim Anbremsen auf Kurve fünf die Kontrolle und rutschte ins Kiesbett. Einen Einschlag konnte er noch verhindern, doch das Training war damit für ihn beendet.
Ricciardo und Stroll waren beileibe nicht die einzigen Piloten, die Probleme mit dem Circuit de Barcelona-Catalunya hatten. Nach 25 Minuten drehten sich Sebastian Vettel und Valtteri Bottas fast zeitgleich, Vettel erwischte es in Kurve 13, Bottas in Kurve 10. Nahezu alle Piloten hatten sichtbar Probleme, ihre Boliden auf Kurs zu halten. Neben der grünen Strecke machte ihnen vor allem der Wind zu schaffen.
Die Technik: Wie immer besonders interessant in Barcelona. Nahezu alle Teams haben größere Updates an ihre Autos gebaut. Auffällig sind vor allem die neuen Teile von Ferrari, Red Bull und McLaren. Ferrari nutzt die neugewonnene Freiheit, den Rückspiegel am Halo zu befestigen. Das nutzen die Italiener gleich aus, um noch ein Leitblech auf den Spiegel zu schrauben.
Bei Red Bull steht ein neues Kühlsystem und damit einhergehend ein deutlich schlankeres Fahrzeug-Design im Fokus. Bei moderaten Temperaturen gibt es den Härtetest an diesem Wochenende allerdings noch nicht. McLaren zündete zumindest optisch das größte Update-Feuerwerk mit einer revolutionär neuen Nase. Um die auszutesten, gab es reichlich Flow-viz-Farbe am MCL33.
Der Freitagsfahrer: Robert Kubica kam zum ersten Mal seit seinem schweren Rallye-Unfall wieder an einem Formel-1-Wochenende zum Einsatz. Zuvor durfte der Pole für Renault und Williams nur bei Testfahrten ran, nicht aber am Wochenende. Im 1. Freien Training ersetzte er Sergey Sirotkin. Mehr als einen kleinen Dreher ließ er sich nicht zu Schulden kommen, am Ende fuhr er auf den 19. und vorletzten Platz, aber immerhin 1,3 Sekunden schneller als Lance Stroll, der seine Session ja vorzeitig im Kiesbett beendete.
Das Wetter: Entgegen der Prognosen relativ sonnig. So erhitzte sich das neue Asphaltband trotz lediglich 21 Grad Celsius auf 37 Grad. Für die Piloten war aber vor allem der Wind ein großes Thema, der in den Anbremszonen von Kurve vier und zehn von hinten kam sowie in der Highspeed-Kurve neun.
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