Welcome to Miami? Bekommen die neuen Formel-1-Besitzer von Liberty Media schon 2019 ihr ersehntes zweites F1-Rennen in den USA? Aktuell stehen die Chancen besser denn je.

Jüngst berichtete der niederländische TV-Sender 'Ziggo Sport', auf dem in unserem Nachbarland die Formel-1-Übertragungen laufen, darüber, dass die Florida-Metropole schon in den Rennkalender der kommende Saison aufgenommen werden soll.

Jetzt steht auch offiziell fest: Der kommerzielle Rechteinhaber spielt tatsächlich mehr als nur konkret mit diesem Gedanken. Wie die Formel 1 am Mittwoch mitteilte, findet schon in der kommenden Woche (Donnerstag, 10. Mai) im Stadtrat von Miami eine Abstimmung über ein künftiges Straßenrennen statt - ab 2019 und bis einschließlich 2028.

"Der Stadtrat von Miami hat heute einen wichtigen Schritt unternommen und die Sache auf die Agenda seines nächsten Treffens gesetzt. Wenn es angenommen wird, dann bringt das die Formel 1 nächste Saison in die Downtown von Miami", so Sean Bratches, Marketingchef bei Liberty Media. "Als eine der glamourösesten Städte der Welt, in Kombination mit seiner robusten Tourismus-Infrastruktur, wird Miami zum perfekten Austragungsort für die Formel 1 und ihre Fans."

Bericht: Formel 1 ersetzt 2019 Baku durch Miami

Einher mit möglichen F1-Event in Miamai geht zurzeit das Gerücht, dass der zweite USA GP damit auch den Aserbaidschan GP in Baku ersetzen soll, der erst am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal in Folge wieder Drama und Hochspannung pur geboten hatte.

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"Dies könnte sehr gut der letzte Grand Prix in Baku gewesen sein, nächstes Jahr nach Miami", so ein Ziggo-Reporter auf dem Twitter-Kanal des Senders aus der Boxengasse des Baku City Circuits. Die Boxengebäude seien bereits verkauft. Dies negierten die Promoter des Rennens in Aserbaidschan jedoch. Dazu passt, dass der Vertrag Bakus noch zwei Jahre, also bis 2020 läuft.

Aserbaidschan, das Ecclestone-Relikt

Ein Austausch des Aserbaidschan GP durch Miami wäre für den kommerziellen Rechteinhaber jedoch nicht nur aus USA-Romantik wünschenswert, würde er die Formel 1 zudem erneut einen weiteren Schritt von der vorherigen Ära Bernie Ecclestone entfernen.

Eccelstone und Briatore in Baku, Foto: Sutton
Eccelstone und Briatore in Baku, Foto: Sutton

Der langjährige F1-Zampano hatte den Deal mit Aserbaidschan als einen seiner letzten großen Akte in der Königsklasse - wie schon zuvor schon so diverse neue, teils exotische Grands Prix in finanzkräftigen Regionen - eingefädelt, gemeinsam mit einigen langjährigen Wegbegleitern, nicht unbedingt zum eigenen Nachteil. Erst am Wochenende zeigte sich Bernie Ecclestone wieder beim Aserbaidschan GP in Baku, gemeinsam mit Flavio Briatore.

Zweiter USA GP: Miami vs. New York vs. Las Vegas

Bei der Austragung eines zweiten Grand Prix in den Vereinigten Staaten unterdessen konkurrierte Miami - trotz so mancher Gegenwehr, etwa seitens Umweltschützern und Stadtplanern, was in der Abstimmung in der kommenden Woche wohl auch zum Zünglein an der Waage werden wird - zuletzt vor allem mit Las Vegas und New York City während Long Beach diversen amerikanischen Medienberichten zufolge aus dem Rennen sein soll. Ende 2017 begutachteten die F1-Bosse Miami bereits, um potentielle Layouts zu definieren.

Entsprechende Markenrechte haben die Formel-1-Bosse für alle Varianten bereits auf den Weg gebracht. Dasselbe gilt für ein weiteres angedachtes Straßenrennen in Dänemark.