In einem aufregenden 3. Freien Training zum Australien GP holte sich Sebastian Vettel die Bestzeit im Albert Park. Auf abtrocknender Strecke fuhr der Ferrari-Pilot am Ende auf den Ultrasoft-Reifen mit 1:26,067 Minuten die Bestzeit. Teamkollege Kimi Räikkönen landete ebenfalls auf Ultrasoft mit knapp zweieinhalb Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Wechselende Bedingungen würfelten das Ergebnis durcheinander.

Dabei sah es zunächst nach überhaupt nicht nach einem Training aus: Am Vormittag gab es in Melbourne heftige Regenschauer, die Rahmenserien starteten und beendeten ihre Rennen deshalb teils hinter dem Safety-Car.

Kurz vor Beginn des 3. Freien Trainings allerdings stoppte der Regen, durch den relativ starken Wind trocknete die Strecke schnell. Nach Installationsrunden auf den Regenreifen konnten schnell Intermediates aufgezogen werden.

Ganz einfach waren die Bedingungen allerdings nicht, besonders Kurve zehn bereitete den Piloten am Ausgang, der auf die kurze Gegengerade führt, Schwierigkeiten. Erst musste Nico Hülkenberg heftig korrigieren, um nicht in die Mauer einzuschlagen, anschließend hatte Max Verstappen an gleicher Stellte größere Probleme. Auch Sebastian Vettel hatte einen kleineren Moment, sorgte für eine kurze Gelb-Phase.

Verstappen gibt im Nassen den Ton an

Red-Bull-Pilot Verstappen war es dann, der unter diesen Bedingungen die Pace diktierte. Im Red Bull setzte er eine Feucht-Bestzeit nach der anderen, deklassierte die Konkurrenz inklusive Teamkollege Daniel Ricciardo phasenweise. Bei schwierigen Bedingungen tauchte auch Fernando Alonso zwischenzeitlich auf Platz zwei im Klassement auf. Red Bull musste Verstappen zwischenzeitlich sogar ermahnen, es etwas langsamer angehen zu lassen. Teamchef Christian Horner fürchtete offenbar um einige Karbon-Teile.

Nach rund 30 Minuten waren die Bedingungen für die Rennleitung gut genug, um DRS freizugeben. Erst in den letzten Minuten der Session konnten aber Slicks aufgezogen werden. Das würfelte das Ergebnis durcheinander, weil nur wenige Piloten noch schnelle Zeiten auf Trockenreifen setzten.

Technk-Pech: Lewis Hamilton war die erste halbe Stunde zum Zuschauen gezwungen. Als der Mercedes-Pilot zu Beginn der Session auf die Strecke gehen wollte, gab es Probleme. "Ich komme nicht weg", funkte Hamilton. "Stopp, Stopp", funkte das Team zurück. Was genau die Probleme verursachte, ist unklar.

Bei Lance Stroll hingegen sind die Probleme bekannt: Der Williams-Pilot verpasste die erste Trainingshälfte, weil es Probleme an seinem Getriebe gab. Die waren dem Team aber schon vor der Session aufgefallen, weshalb die Reparatur verhältnismäßig kurz dauerte.

Die Platzierungen: Hinter dem Ferrari-Duo reihte sich Marucs Ericsson ein. Die Überraschung gelang dem Sauber-Piloten, weil er am Ende ebenfalls auf Slicks auf die Strecke ging. Max Verstappen landete als schnellster Pilot auf Intermediate-Reifen auf Rang vier vor Carlos Sainz und Teamkollege Daniel Ricciardo.

Auch Valtteri Bottas fuhr am Ende noch auf Ultrasoft-Reifen raus, schaffte aber wie die beiden Toro-Rosso-Piloten Pierre Gasly und Esteban Ocon keine schnelle Runde mehr. Bottas landete auf Rang sieben und damit genau vor Teamkollege Hamilton. Das McLaren-Duo Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso komplettierten die Top-10.

Force India verzichtete komplett auf schnelle Runden. Esteban Ocon und Sergio Perez drehten lediglich eine Installationsrunde auf den Regenreifen. Die Bedingungen sollen sich bis zum Qualifying noch verbessern. Für Daniel Ricciardo macht das aber keinen großen Unterschied: Der Australier wird wegen eines Rot-Vergehens im Training so und so drei Plätze nach hinten versetzt.