Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo: Diese drei Formel-1-Piloten mussten zur ersten Pressekonferenz der Saison 2018 antreten. Der Fokus richtete sich auf die Titelkontrahenten des vergangen Jahres: Vettel vs. Hamilton.

Angriffslustig? Vor allem Vettels Friseur ...

Kampfansagen waren allerdings beiden Piloten schwer zu entlocken. "Ich bin nicht müde, aber das ist meine zwölfte Saison und diese Pressekonferenzen sind nicht aufregend", erklärte Hamilton. Angriffslustig zeigte sich zu Beginn höchstens Vettels Friseur: Der Ferrari-Pilot zeigte sich mit einer schwer zu definierenden Frisur, einer Mischung aus Under- und Buzzcut.

Hamilton gibt lieber Rosberg statt Vettel Contra

Erst langsam nahm die Pressekonferenz Fahrt auf. Die erste Spitze von Hamilton ging jedoch Richtung Nico Rosberg. Der Weltmeister von 2016 hatte in einem Interview die Inkonstanz als Hamiltons Schwäche ausgemacht. "Ich habe letztes Jahr gezeigt, dass das nicht der Fall ist. Ich habe die Weltmeisterschaft mit Konstanz gewonnen", so der Mercedes-Pilot. "Es gibt eine Menge Leute, die Überschriften brauchen."

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Vettel will schon einen Schlachtplan haben: "Aber der ist geheim, deshalb will ich keine Details geben." Seine Schwächen wollte Vettel Hamilton nicht vorhalten: "Das ist komisch zu sagen, wenn der andere neben dir sitzt."

Pancakes?! Vettel vs. Hamilton über ihre größten Schwächen

"Wir haben alle unsere Schwächen, teilweise ist es unser Charakter, teilweise sind die Schwächen fahrerisch. Ich denke viel über meine Schwächen nach, darüber, wie ich mich verbessern kann. Über die anderen kümmere ich mich nicht", so Vettel weiter. Hamilton wollte keine wirkliche eigene Schwäche gestehen: "Meine Schwäche ist die, die alle haben: Pancakes!"

Seinen Höhepunkt will Hamilton aber noch nicht erreicht haben: "Ich bin mir sicher, dass es diesen Zenit für einen Fahrer beim Fitnesslevel gibt und auch, was das Interesse angeht. Aber ich fühle, dass ich definitiv noch nicht dort bin, ich bin in guter Verfassung." Vettel locker über seinen eigenen Peak: "Lewis ist ein bisschen älter als ich und ist noch nicht am Zenit ..."

Vettel findet seinen Optimismus wieder

Die Favoritenrolle schob Vettel einmal mehr der Konkurrenz zu: "Mercedes und Lewis sind die Favoriten, aber es ist eine lange Saison." Nach dem etwas pessimistischem Eindruck bei den Testfahrten zeigte sich Vettel schließlich doch optimistisch: "Wir haben allen Grund, zuversichtlich zu sein. Unser Auto ist großartig und es wird noch viel kommen. Man weiß nur nicht, was die anderen bringen, deshalb kann man nicht sagen, dass man alle verbläst."

Während sich die Medien auf den Zweikampf zwischen Hamilton und Vettel fokussierten, wollte Hamilton auch Red Bull nicht außenvorlassen. "Daniel [Ricciardo] lacht viel, ich glaube, ihr werdet überrascht sein, wie konkurrenzfähig Red Bull ist", sagte der Silberpfeil-Pilot zu seinem Sitznachbarn.

Ricciardo will Titel-Ungleichgewicht korrigieren

Ricciardo, der tatsächlich nicht noch mehr lachte als sonst, sieht das aber ähnlich. "Wir hatten einen guten Winter", so der Lokalmatador. Tatsächlich zeigte sich Red Bull erstmals seit Jahren wieder schon bei den Wintertests konkurrenzfähig. "Unsere drei Teams [Mercedes, Ferrari und Red Bull] führen noch immer die Gruppe an", freut sich Ricciardo.

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Im Konzert der großen spielt Ricciardo aber zumindest zahlenmäßig nicht mit. "Zusammen haben wir acht Titel", scherzte der Red-Bull-Star zwar, doch die Verteilung ist - nicht nur ob der mathematischen Probleme bei acht geteilt durch drei - nicht ganz gleichmäßig.

Seit der letzten Saison sind Hamilton und Vettel wieder gleichauf in Sachen WM-Titel. Beide gehen mit vier Titeln in die Formel-1-Saison 2018. An die Statistik denkt aber keiner der beiden. "Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, um ehrlich zu sein. Ich habe keine Meinung dazu", meint Hamilton salopp. Vettel scherzhaft: "Ich hatte mehr Zeit als Lewis, darüber nachzudenken. Aber so etwas plant man nicht, oder man freut sich nicht darauf, was möglicherweise passiert. Wenn es passieren würde, dann realisiert man es aber jetzt sehe ich keinen Grund, darüber nachzudenken was wäre wenn."