Formel 1-Testfahrten 2018: Die Brennpunkte vor Test-Woche 2 (05:09 Min.)

Die ersten Testfahrten der Formel 1 vor der Saison 2018 in Barcelona standen unter keinem guten Stern. Regen, Schnee und klirrende Kälte behinderten den Fahrbetrieb auf der Strecke erheblich. Keines der zehn F1-Teams vermochte sein geplantes Programm komplett zu erfüllen. Viel zu tun also für die Formel-1-Teams in Testwoche 2. Das sind die fünf wichtigsten Brennpunkte vor dem zweiten Teil der Wintertestfahrten.

F1-Wetter für Barcelona-Test 2: Sonne statt Schnee, Regen & Frost

Nach dem Wetter-Horror der vergangenen F1-Testwoche geht der Blick vor dem zweiten Teil der Testfahrten zuerst und fast schon reflexartig Richtung Himmel. Schlechter werden als in der ersten Barcelona-Woche kann es beim zweiten Formel-1-Test von Dienstag bis Freitag eigentlich nicht. Tatsächlich gibt es hier gute Nachrichten.

Dass wie vergangenen Mittwoch wieder fast ganze Tage ausfallen oder so gut wie kein Erkenntnisgewinn möglich ist (Dienstag), erscheint mit Blick auf den Wetterbericht unwahrscheinlich. Schon am letzten Testtag der ersten Woche war das Klima wieder milder, doch es regnete noch. Die zweite Woche soll jedoch endlich trocken bleiben und bei perfekten Temperaturen um die 15 Grad über die Bühne gehen. Der nötige Nachholbedarf an Streckenzeit kann also gestillt werden.

Ferrari, Mercedes, Red Bull: Echtes Kräftemessen der Top-Teams

Bei so guten Voraussetzungen richtet sich der Blick als nächstes auf die drei Top-Teams Ferrari, Red Bull und natürlich den Weltmeister, Mercedes. Performance-Runs, ob Shortrun oder Longrun, mussten in Testwoche eins fast völlig warten. Umso spannender zu sehen also, wo die Top-Teams im direkten Vergleich 2018 wirklich stehen, wenn sie mal aufdrehen.

Ob sie das wirklich tun, ist allerdings auch bei Top-Bedingungen fraglich. Testfahrten eben. Wirklich alles zeigen will beim Test natürlich noch keiner - das in der F1 so beliebte 'Sandbagging' ... "Erst in Australien lassen alle die Hosen runter und dann sehen wir, wo wir sind. Aber genau das macht es ja auch aus", sagt Sebastian Vettel. Dennoch: Erste Updates sollten ihren Weg an die Boliden finden.

Red Bull muss aber erst einmal noch zuverlässiger werden. Sortierter als in den letzten mindestens sechs Jahren sei man zwar dank frühen Launch-Termins zum Test gekommen, so Motorsportberater Helmut Marko im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com. Doch holten RBR am letzten Testtag schließlich doch noch einige Probleme ein.

Renault mit Hülkenberg & Toro Rosso mit Honda:
Weiter auf Überraschungswolke 7?

Doch geht es wirklich nur um die genannten Big Three? Oder mischt noch jemand anderes vorne mit? Nach der beschränkten Aussagekraft der ersten Woche zu urteilen, sah zum Beispiel Renault als ein heißer Kandidat dafür aus. Nicht nur im Zeitentableau: Auch Nico Hülkenberg war Feuer und Flamme für seinen neuen R.S.18 - was etwas völlig anderes ist als die von manch einem eigentlich eher erwarteten neuen Flammen aus dem Renault-Heck. Dafür, dass uns die Franzosen beim Launch ein ziemlich mager erneuertes F1-Auto gezeigt hatten, war die Performance jedenfalls à la bonne heure.

Genau das gilt auch für Honda. Nach einer drei Jahre langen Defektserie, gefühlt ohne jede Unterbrechung, scheint es nach dem Aus bei McLaren im Heck des Toro Rosso plötzlich sofort besser zu laufen. Brendon Hartley und Pierre Gasly mischten in der Rundetabelle ganz vorne mit - nicht nur auf einem Niveau mit Mercedes, sogar davor! Fraglich nur, ob, und, falls ja, wie viel Performance Honda für diese gute Aussenwirkung geopfert hat. Zumindest fünf Sekunden hinterher war Toro Rosso jedenfalls schonmal nicht. Zudem äußerten sich die Fahrer auch über Leistung und Fahrbarkeit auffallend positiv.

Formel-1-Testfahrten 2018, Barcelona II: Das Fahrer-Lineup

Team6. März7. März8. März9. März
Mercedes
FerrariSebastian VettelKimi RäikkönenSebastian VettelKimi Räikkönen
Red BullDaniel RicciardoMax VerstappenDaniel RicciardoMax Verstappen
Force IndiaSergio PerezEsteban OconSergio PerezEsteban Ocon
Williams
RenaultNico Hülkenberg / Carlos Sainz Carlos Sainz / Nico Hülkenberg Nico Hülkenberg / Carlos Sainz Carlos Sainz / Nico Hülkenberg
Toro Rosso
HaasKevin MagnussenRomain GrosjeanKevin MagnussenRomain Grosjean
McLaren
Sauber

McLaren, Haas & weitere Sorgenkinder: Gehts aufwärts?

Um McLaren musste man sich zumindest Sorgen machen. Am finalen Tag der ersten Testwoche kamen Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso zwar endlich auf massig Kilometer und auch Pace, doch nutzte das Team dafür bereits extrem weiche Reifen am MCL33. Schlimmer jedoch: Pleiten, Pech und Pannen waren Woking an allen vorherigen Tagen auch ohne Honda treu geblieben. Defekte Radmutter, verkokelte Auspuffanlagen und Hitzestau unter der Motorabdeckung. Da ist noch Luft nach oben. Wird es in Woche zwei besser?

Schlimmer geht aber immer, auch in der Formel 1. Haas erwischte noch mehr Grauen in Woche eins: Ein Defekt und Ausritt jagte den nächsten. Das US-Team muss in Woche zwei mehr nachholen als alle anderen. Doch auch bei Sauber läuft es schlechter als von vielen Seiten erwartet. Trotz Alfa-Romeo-Boosts klebten die Eidgenossen im Zeitentableau ganz weit hinten. Gelingt in Woche zwei der eigentlich erwartete Durchbruch? Von Force India ist der ebenfalls noch nicht zu erwarten. Der VJM11 allerdings ist ganz bewusst noch ein Interimsauto, ein großer Sprung soll laut Plan ohnehin erst in Melbourne folgen.

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Bleibt die Frage aller Fragen für den F1-Fan: Wo lässt sich der ganze Spaß überhaupt verfolgen? Live-Bilder der gesamten Action gibt es jedenfalls weder im TV, Live-TV noch Live-Stream. Motorsport-Magazin.com schafft aber Abhilfe und versorgt euch auch in der zweiten Testwoche direkt aus dem Fahrerlager von Barcelona mit allen relevanten Informationen. Ob per Live-Ticker, Tageszusammenfassung, Video-Blog (auch auf dem Motorsport-Magazin.com Youtube-Kanal) oder Analyse - bei uns seid ihr immer up to date.

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