Ferrari unterhält ab der kommenden Formel-1-Saison 2018 gleich zu zwei anderen Rennställen beste Kontakte. Mit Haas besteht bereits seit deren F1-Einstieg eine technische Partnerschaft, jetzt kommt mit Alfa Romeo Sauber eine zweite, noch intensivere Kooperation hinzu.

Es handelt sich dabei um mehr als nur ein reines Titelsponsoring. So nutzt Ferrari-, Fiat -Chrysler und damit Alfa-Boss Sergio Marchionne die neue Connection mit dem Schweizer Rennstall etwa, um zukünftige Fahrer für die Scuderia groß zu machen. Siehe Neu-Stammfahrer Charles Leclerc oder Ersatzmann Antonio Giovinazzi, zuvor schon bei Haas mit erster F1-Luft versorgt.

Toto Wolff: Ferraris B-Team-Ansatz visionär

Ein Konzept, das Ferraris großer Rivale der vergangenen Saison, Mercedes, ganz genau beobachtet. "Ich denke, es ist sehr clever, was Sergio Marchionne und Maurizio (Arrivabene, Ferrari-Teamchef, Anm. d. Red.) da machen. Sie haben bereits eine sehr gute Beziehung mit Haas gehabt. Das hat Haas geholfen und Ferrari, und was sie jetzt mit Sauber machen, ist sehr visionär", lobt Toto Wolff bei ESPN die Konkurrenz.

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"Mit Fred (Vasseur, Anm. d. Red.) hat er auf der anderen Seite einen Teamchef, der das Geschäft auswendig beherrscht. Das kann es zu einer Allianz machen, die für uns gefährlich werden kann", warnt der Motorsportchef der Silberpfeile vor dem neuen Ferrari-Modell.

Zieht Mercedes mit Force India nach?

Deshalb müsse Mercedes analysieren, inwiefern Ferrari in diesem Punkt nachzueifern sei. "Es ist etwas, das wir in Betracht ziehen", sagt Wolff. Dies könnte etwa mit einem der aktuellen Motorenkunden, sprich Force India oder Williams geschehen. Im ersten Fall scheint es zumindest ein Stück weit bereits so weit zu sein, fährt mit Esteban Ocon doch immerhin schon ein Mercedes-Junior mit Werksteam-Ambition bei Force India.

Doch insgesamt geht es vielmehr um die technische Seite solcher Abkommen. Darauf zielt Wolffs Warnung vor den Entwicklungen bei Ferrari und deren Partnern offensichtlich vorrangig. Hier gelte es allerdings gründlich abzuwägen. "Es ist nicht einfach, denn du willst deine eigene Truppe nicht durch eine Zusammenarbeit mit einem weiteren Team ablenken", erklärt Wolff. "Wir führen Gespräche, aber es ist noch nichts entschieden."

Aston Martin: Red Bull verpasst sich neuen Logo-Look

Wichtige Erkenntnis des Leitwolfs des aktuellen Formel-1-Serienweltmeisterteams: "Wir sind nicht die einzigen, die intelligente Ideen haben." Das gilt jedoch nicht nur für Ferrari und Sauber, sondern auch Red Bull und Aston Martin, die ihre Zusammenarbeit ebenfalls zunehmend ausweiten.

Beide nutzten den Start ins das Jahr 2018 übrigens, um darauf noch einmal aufmerksam zu machen: Sowohl Sauber als auch Red Bull verpassten ihren offiziellen Auftritten im Netz - von Twitter über Facebook bis Team-Website - zum Jahresstart einen neuen Logo-Anstrich.