Sein Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen. Eigentlich hatte sich Pascal Wehrlein gewünscht, vor dem letzten Saisonrennen Klarheit über seine Zukunft in der Formel 1 zu haben. Doch der Tross hat Abu Dhabi bereits erreicht, Wehrlein aber tappt immer noch im Dunkeln. Die Optionen sind immer noch dieselben wie vor einigen Wochen, weder Sauber, noch Williams haben bereits einen Fahrer offiziell für 2018 bestätigt.

Doch beim britischen Team mehren sich die Gerüchte, dass Robert Kubica tatsächlich vor einer Rückkehr steht, der Pole nimmt auch an den Reifentests in Abu Dhabi kommende Woche teil. Wehrlein dagegen kommt nicht zum Einsatz, auch nicht bei Sauber, wie er nun bestätigte. Wird der Sonntag also sein vorerst letzter Arbeitstag in einem Formel-1-Auto?

"Daran habe ich jetzt nicht gedacht. Ich freue mich auf dieses Wochenende, Abu Dhabi ist eine meiner Lieblingsstrecken", wiegelt der Deutsche auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com jegliche Abschiedsgedanken ab. Doch die Aussichten werden nicht unbedingt besser. Seine Priorität liege ganz klar auf einem Stammcockpit in der Formel 1, doch was ist, wenn das nicht klappt?

"Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht", hält er fest. Sowohl, was eine Rückkehr in die DTM betrifft, als auch einen Testfahrerjob in der Formel 1. Letzteres aber sei immer noch nicht vorstellbar, es sei denn, er findet in einer anderen Serie gleichzeitig einen Stammplatz. "Vielleicht kann man das auch kombinieren, ich weiß es nicht. Erstmal sehen, was passiert", sagte er.

Wehrlein: Kann sich noch bis Februar ziehen

Unter Zeitdruck sieht er sich auch aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen nicht. "Am liebsten wäre es einem natürlich, wenn man vor dem letzten Rennen weiß, was man macht. Dann kann man sich nach dem letzten Rennen vorbereiten. Aber die letzten zwei Jahre war es auch immer Januar oder Februar. So gesehen kann es auch noch ein bisschen dauern", stellt er klar.

Sportlich bleibt ihm nur noch das Rennen in der Wüstenmetropole, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Die vergangenen zwei Jahre war es für den heute 23-Jährigen schwer, für Glanzlichter zu setzen. Manor 2016 und Sauber - voraussichtlich - diese Saison belegten den letzten Platz in der Konstrukteurs-WM. Hinzu kamen in den letzten Rennen auch ungewohnte Schwierigkeiten, seinen Teamkollegen Marcus Ericsson in Schach zu halten.

Formel 1, Abu Dhabi 2017: Die wichtigsten Fragen zum Finale: (03:53 Min.)

Doch Wehrlein ist überzeugt, seine sportliche Visitenkarte überzeugend abgegeben zu haben. "Wenn man in einem Team fährt, das auf dem letzten Platz in der Konstrukteurs-WM abschneidet, kann man nicht immer Highlights setzen, nicht immer in die Punkte fahren", merkt er an.

Wehrlein überzeugt: Habe sportlich überzeugt

"Das habe ich jetzt dreimal geschafft. Einige Male bin ich in Q2 gewesen, was aus meiner Sicht auch immer ein Highlight ist. Das Qualifying ist sehr speziell, da lege ich großen Wert drauf. In Q2 war ich einige Male, fast sogar in Q3 letztes Jahr mal. Daher bin ich ganz zufrieden mit dem, was ich gemacht habe, bedenkt man, was ich zur Verfügung hatte", so Wehrlein.

Bislang konnte sich der Mercedes-Junior immer der Unterstützung seiner Förderer sicher sein, doch Motorsportchef Toto Wolff offenbarte zuletzt bereits, dass es nicht ewig so weitergehen könne. Irgendwann müsse jeder auch auf eigenen Beinen stehen. Doch Wehrlein betont, dass er Mercedes weiterhin vertraut. "Ich bin in alles involviert und bekomme in jedem Gespräch die neuesten Details mit", erklärte er.

Diese würden vorrangig mit Williams geführt, Sauber scheint schon so gut wie raus zu sein aus den Überlegungen. Mit dem Team aus Grove stehe er selbst ebenfalls in Kontakt. "Ich kenne noch einige Leute bei Williams aus der Zeit bei Manor oder bei Mercedes", sagte Wehrlein. Ob ihm diese Kontakte aber bei der Cockpitsuche helfen?