Auch im Motorsport hat eSports seinen Platz gefunden. Nachdem Nissan bereits vor einigen Jahren die GT Academy ins Leben rief, stieg 2017 McLaren in die Welt des virtuellen Rennsports ein. Der britische Rennstall veranstaltete den Wettbewerb "World's Fastest Gamer", an dem sich über 30.000 Teilnehmer beteiligten. Nun wurde der Sieger gekrönt.

Nach einem vierstündigen Finale, das im offiziellen Formel-1-Simulator des Rennstalls ausgetragen wurde, krönte sich Rudy van Buren zum Gewinner. Der 25-jährige Verkaufsleiter aus Lelystad in den Niederlanden setzte sich gegen seinen fünf Jahre jüngeren Landsmann Freek Schothorst durch. Der Lohn: Van Buren ist 2018 einer der offiziellen Simulatorfahrer von McLaren.

"Das war die unglaublichste Erfahrung, die ich je gemacht habe, ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich gerade fühle", sagte van Buren nach seinem Triumph. "Wenn ich darüber nachdenke, dass ich vergangene Woche erstmals in das McLaren Technology Centre gekommen bin und es nun als McLaren neuester Mitarbeiter verlasse - das ist unfassbar", strahlte der Niederländer.

Van Buren ist dabei kein Rennsport-Neuling. Bereits im Alter von acht Jahren begann er mit dem Kartsport, 2003 wurde er niederländischer Kart-Meister. Im Alter von 16 Jahren jedoch musste er seine Laufbahn vorzeitig beenden, da er nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügte.

"Man sucht nach einem Ersatz, denn man hat immer noch dieses Gefühl in sich. Man will weitermachen, aber es gab einfach keine Option. Dieses Feuer in sich zu spüren, jede Runde schneller und schneller zu fahren, das kann man nicht beschreiben", so van Buren. "Nun, nachdem ich 'World's fastest Gamer' gewonnen habe, kann ich meinen Traum verwirklichen", sagte er.

"Mein Glückwunsch an Rudy - er hat den Eifer, die Entschlossenheit und die Fähigkeit gezeigt, sich durchzusetzen", kommentierte McLaren-Executive-Director Zak Brown. "Das war ein außergewöhnlicher Wettbewerb, in dem wir die Teilnehmer über ihr Limit gebracht haben", sagte Brown weiter.

Rudy van Buren gewinnt McLarens eSports-Wettbewerb (01:29 Min.)

Abschluss im offiziellen F1-Simulator

Das Projekt begann im Mai 2017, insgesamt zwölf Fahrer erhielten nach einem Ausleseprozess die Einladung ins MTC nach Woking. Dort mussten sie sich auf einigen der bekanntesten Strecken weltweit messen, darunter Suzuka, Indianapolis oder auch Le Mans. Schlussendlich blieben van Buren und Schothorst übrig, die sich dann dem ultimativen Abschlusstest im McLaren-Simulator stellen mussten.

Dort benötigten die beiden nicht nur den Speed, um zu überzeugen. Ebenso mussten sie ihre physische und mentale Härte nachweisen, zusätzlich waren Ingenieurs-Kenntnisse gefragt, um die offiziellen Einsatzboliden von Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne bestmöglich zu entwickeln. Hier hatte van Buren schlussendlich die Nase vorne.