Für Sauber-Pilot Pascal Wehrlein wird die Luft in der Formel 1 langsam dünn. Nicht nur, weil das nächste Rennen der Königsklasse in Mexiko Stadt auf über 2.000 Meter stattfindet. Mercedes-Junior Wehrlein muss sich seit geraumer Zeit ernsthafte Gedanken über seine Zukunft in der Formel 1 machen.

Die meisten Cockpits für die Saison 2018 sind bereits vergeben. Nur bei seinem aktuellen Team Sauber und beim Traditionsrennstall Williams sind überhaupt noch Plätze frei. Doch ein Verbleib beim schweizerischen Rennstall ist unwahrscheinlich.

Sauber fährt in der kommenden Formel-1-Saison mit neuen Ferrari-Motoren, Neu-Teamchef Frederic Vasseur will die B eziehung zu Ferrari möglicherweise ausweiten, ein größerer Technologie-Transfer von Maranello nach Hinwil steht ihm Raum.

Damit einhergehend will Ferrari seine Nachwuchspiloten bei Sauber unterbringen: Formel-2-Meister Charles Leclerc gilt als gesetzt, auch Antonio Giovinazzi hat noch eine Chance. Dazu kommt Marcus Ericsson, dessen Hintermänner die Geschicke bei Sauber leiten. Kurzum: Bei Sauber ist die Tür für Wehrlein nicht mehr besonders weit auf.

"Williams ist die Option, die noch möglich ist", bestätigt Mercedes Motorsportchef Toto Wolff, der sich um die Belange des Mercedes-Juniors kümmert. Allerdings testet Williams derzeit exzessive Optionen für das zweite Cockpit neben Lance Stroll.

Felipe Massa würde gerne bleiben, wird aber seitens des Teams hinterfragt. Zuletzt testeten Robert Kubica und Paul Di Resta einen 2014er Williams in Silverstone und auf dem Hungaroring. Wehrlein selbst würde auch gerne für Williams testen. "Wer würde das nicht wollen", meint der DTM-Champion von 2015.

Toto Wolff macht seinem Schützling nun allerdings Druck: "Die Chance [bei Williams] besteht, aber wir können nicht wirklich mehr machen, als wir schon getan haben. An einer bestimmten Stufe einer Fahrerkarriere kommt einmal der Punkt, an dem es nicht mehr darum geht, zu bezahlen, sondern auf seinen eigenen Beinen zu stehen."

Bislang sorgte sich Mercedes nicht nur bei den Verhandlungen um Wehrlein, sondern auch dafür, dass der Deutsche bei den kleinen Teams eine Chance hatte. Das ging nur in Form von einer Mitgift. Die Zeiten, in denen sich Wehrlein auf ein Finanzpaket von Mercedes verlassen durfte, scheinen nun vorbei zu sein - oder Toto Wolff will die Preise bei Williams niedrig halten.