Die USA gelten gemeinhin als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Als die Heimat des berühmt-berüchtigten "vom Tellerwäscher zum Millionär"-Märchens. Im Hinblick auf die Formel 1, sind die Vereinigten Staaten allerdings noch ein Entwicklungsland. Wenn auch eines mit einer langen Tradition.

Eine noch längere Geschichte hat der Austragungsort des US-Grand Prix vorzuweisen: Indianapolis wurde 1821 gegründet. Nur vier Jahre später wurde der Ort bereits Hauptstadt des Bundesstaates Indiana. Heute ist Indianapolis mit über 860.000 Einwohnern die zwölftgrößte Stadt der USA. Da die auf dem Reißbrett geplante Stadt von fünf Interstate-Highways durchzogen wird, nennt man sie auch gerne die Kreuzung Amerikas.

Ein Blick auf die Skyline von Indianapolis., Foto: Sutton
Ein Blick auf die Skyline von Indianapolis., Foto: Sutton

Ihren Ursprung hat dies neun Jahre nach der Gründung. 1830 wurde die Nationalstraße US 40 durch Indianapolis gebaut, 1847 folgte eine Eisenbahnlinie. Und zwar die erste, deren Linien alle in einem Bahnhof, der Union Station, zusammen liefen. Damals entstand jener viel zitierte Begriff von der "Kreuzung Amerikas". Im Jahre 1986 wurde die Union Station als Festivalgebäude neu eröffnet.

Lange bevor die Königsklasse im Jahre 2000 nach Indy zurückkehrte, wurde die Market Square Arena Schauplatz eines ganz anderen königlichen Events: Am 26. Juni 1977 fand in der mittlerweile abgerissenen Arena das letzte Konzert des Kings Elvis Presley statt.

Abgesehen von seinem großen Publikumsmagneten, dem legendären Indianapolis Motor Speedway, hat Indianapolis inmitten der fruchtbaren, landwirtschaftlichen Umgebung des Mittleren Westens, welche im 19. Jahrhundert viele deutsche und skandinavische Farmer anzog, nur wenig zu bieten. So liegen im Herzen von Indianapolis der White River State Park, zu dem der Zoo der Stadt - der immerhin 3.000 Tieren ein zu hause bietet - gehört, die malerische Flußpromenade und die White River Gardens.

Stars & Stripes fliegen in Indy tief., Foto: IRL
Stars & Stripes fliegen in Indy tief., Foto: IRL

Das Eiteljorg Museum of American Indians and Western Art, welches 1989 eröffnet wurde, zeigt Gemälde und Skulpturen von Künstlern der westlichen US-Staaten. Daneben werden Keramiken, Korbwaren und Bekleidung der Indianer aus zehn nordamerikanischen Regionen ausgestellt.

Wirtschaftlich betrachtet ist Indy weniger für seine Pharma-, Elektronik-, Gummi oder Lebensmittelindustrie, sondern vielmehr für seine Football-, Basketball- sowie Eishockeyteams und natürlich den Motorsport bekannt. Entsprechend wenig überraschend ist es, dass viele Besucher gerne behaupten, dass statt Blut Benzin durch die Adern der Einwohner fließt.

Der größte Stolz der Stadt ist demnach der Sport. In Indianapolis haben die NFL Colts ebenso ihre Heimat bezogen wie die Indiana Pacers. Zudem fanden hier schon die Pan-America-Spiele statt und wird mit den PGA Championships eines der vier wichtigsten Golf-Turniere ausgetragen.

Ein Sonnenuntergang an der Kreuzung Amerikas., Foto: Sutton
Ein Sonnenuntergang an der Kreuzung Amerikas., Foto: Sutton

Die größten Massen ziehen allerdings die Motorsportveranstaltungen aus allen Himmelsrichtungen zur Kreuzung Amerikas. Und das seit der Erbauung der Strecke im Jahre 1909 sowie dem ersten Indy 500 Rennen im Jahre 1911. Neben dem Indycar-Lauf sowie dem F1-Grand Prix füllen sich die Ränge des 450.000 Zuschauer fassenden Kurses besonders schnell für die noch beliebtere NASCAR Serie und deren Brickyard 400, welches zudem von der zweitgrößten Straßenparade des Landes begleitet wird.

Zum Speedway gehört die Hall of Fame, ein Fahrzeugmuseum, in dem rund 75 Fahrzeuge ausgestellt sind, darunter ein Drittel aller beim Indy 500 siegreichen Rennwagen.

USA - Fakten, Fakten, Fakten

USA
Fläche: 9.629.091 km²
Einwohner: 294 Mio.
Einwohner Indianapolis: 860.000 Mio.
Hauptstadt: Washington D.C.
Sprachen: Englisch
Währung: 1 US-Dollar = 100 Cent
Zeit: MEZ -7 h
Gliederung: 50 Bundesstaaten und Hauptstadtdistrikt
Staatsform: Präsidiale Bundesrepublik (seit 1787)
Regierungschef George W. Bush (seit 2001)
Staatspräsident: George W. Bush (seit 2001)