Zurück zur Normalität: Nach der besten Qualifying-Platzierung aller deutschsprachigen Piloten, sicherte sich Michael Schumacher auch im Rennen wieder einmal die Top-Position des germanischen Quintetts.
Der Tag der Deutschen
Das Motto des siebenfachen Champions lautete demnach nach dem achten Saisonlauf des Jahres erstmals in dieser Saison: "Heute können wir Party feiern!"
"Zweimal Podium, ich Zweiter, Rubens Dritter, so ist dieses Rennen zum Schluss noch wirklich gut geworden", freute sich Schumacher über die Einstellung seines bislang besten Saisonresultats. "Nach dem Start hatte ich damit nicht mehr gerechnet, denn alle anderen flogen förmlich an mir vorbei, während sowohl ich als auch Jenson auf der Pole Position so gar keinen Grip hatten."
"Aber dann hat sich das Rennen doch sehr ungewöhnlich entwickelt, und die anderen Teams haben uns so einige Gefallen getan. Einen kleinen Moment lang dachte ich sogar, ich könnte doch noch gewinnen – als Kimi seinen Ausrutscher hatte -, aber das hat dann doch nicht gereicht. Ross hat mir zwar zum Schluss ein paar Over-Revs angeboten, die ich auch dankbar angenommen habe, aber es hat auch damit nicht gereicht, um Kimi zu überholen. Trotzdem: das Podium heute war mal wieder ein kleiner Push, eine echte Freude für unser gesamtes Team."
Nicht ganz so euphorisch hörten sich die Worte seines Bruders Ralf an, der mit Rang sechs immerhin drei Zähler mit nach hause nehmen darf. "Ich bin froh diese drei Punkte geholt zu haben. Unter diesen Umständen habe ich mein Bestes gegeben."
Diese Umstände waren unter anderem, dass er am Start einige Plätze verlor und dadurch seine Strategie behindert wurde. "Aber ich kämpfte hart und gewann einen Platz zurück. Danach hatte ich Pech, als das Safety-Car direkt vor mir herauskam und ich dahinter bleiben musste."
Noch schlechter traf es Ralfs Gegner für lange Zeit des Rennens: Nick Heidfeld. "Ich hatte zwar keinen guten Startplatz, aber wenn ich mir jetzt anschaue, wie viele Autos noch ausgefallen sind, ist es natürlich doppelt enttäuschend, nicht ins Ziel gekommen zu sein", ärgerte sich der Mönchengladbacher über seinen Motorschaden. "Ich hätte auf dem Podium landen können."
"Mein Start war gut, und im Rennen lief es auch ziemlich gut. Aber ich fuhr zu lang hinter Felipe Massa her, den ich überholen wollte. Dabei wurde die Kühlluft für den Motor stark beeinträchtigt, weshalb der Motor schließlich überhitzte. Ich habe zwar ein paar Mal versucht, auf der Geraden seitlich neben Felipe zu fahren, um aus seinem Windschatten zu kommen, aber das hat nicht gereicht."
Der Tag der Österreicher
Gerade so reichte es für Christian Klien um bei seinem Comeback als Stammfahrer als Achter immerhin noch einen WM-Zähler mit in die Alpenrepublik zu nehmen. Dennoch erlebte der Vorarlberger in Montreal das wahrscheinlich "härteste Rennen" seiner Karriere.
"Der Start war nicht so gut, da ich keine Plätze gutmachen konnte, aber dann überholte ich Albers in Kurve zwei. Das Auto war ziemlich schwierig zu fahren, das Heck verlor Grip und ich hatte etwas Untersteuern." Nachdem er auf diese Weise zurückfiel und mehrfach von den Führenden überrundet wurde, schaffte er es dennoch mit "einigen sauberen Runden" zu pushen. "Ich bin zufrieden ins Ziel gekommen zu sein, keine Fehler gemacht und einen Punkte geholt zu haben."
Diesem Fazit durfte sich der zweite aktive Österreicher nicht anschließen. "Nach dem zweiten Boxenstopp verlor ich meine Servolenkung und danach war ziemlich klar, dass ich ein Hydraulikproblem hatte", nannte Patrick Friesacher den Grund für seinen Ausfall.
Zudem litt er unter einer "falschen Reifenwahl", welche seinen Teamkollegen Christijan Albers auf harten und ihn selbst auf den "weichen" Bridgestone-Pneus sah. "Ich hatte einen ziemlich guten Start und war direkt hinter Christijan, aber ich konnte nicht so hart pushen wie ich gerne wollte."
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