Die Formel 1 arbeitet hinter den Kulissen unentwegt an der Zukunft des Sports. Ab 2021 steht die Einführung eines neuen Motoren-Reglements bevor, Gespräche darüber haben längst begonnen. Zu Beginn dieser Woche trafen sich die Verantwortlichen der F1 zum nächsten Austausch. Diesmal sollen laut Autosport auch die beiden britischen Unternehmen Aston Martin und Cosworth mit an Bord gewesen sein.

Ebenfalls erstmals dabei gewesen sein sollen der britische Automobilzulieferer Zytek, bis 2014 als eigenes Team im Motorsport, sowie Magneti Marelli aus Italien, die seit Jahren elektrische Komponenten für diverse Motorsportserien herstellen. Hinzu gesellten sich unter anderem Vertreter der aktuellen Teams und Motorenlieferanten, der FIA sowie von F1-Besitzer Liberty Media.

Günstiger und unkomplizierter

Die Zusammenkunft, es war die zweite bezüglich der Motoren-Zukunft, trägt inzwischen einen offiziellen Arbeitstitel: Power Unit Working Group. Effektiv geht es darum, mit welchen Motoren die Formel 1 ab der Saison 2021 starten soll und wie sie für zusätzliche Hersteller interessant sein kann. Stichwort: Kostenreduzierung, Stichwort: Vereinfachung.

Beim Treffen in dieser Woche sollen sich die Beteiligten darauf geeinigt haben, dass die Formel 1 weiter als Spitze des Motorsports gelten soll. Eine Rückkehr zu den einfachen V8-Saugmotoren kommt also erst einmal nicht in Frage. Eher könnte die hochkomplizierte und kostenintensive Power Unit eingeschränkt werden, etwa durch den Wegfall der MGU-H.

22 Autos in Zukunft

Neue Hersteller sind in der Formel 1 erwünscht, nachdem FIA-Präsident Jean Todt kürzlich von einer Aufstockung des Starterfeldes auf 22 Autos, also 12 Teams, gesprochen hatte. Um den Einstieg schmackhafter zu machen, schlug Ross Brawn, Libertys Sportverantwortlicher, eine Art Schützenhilfe vor.

"Sie könnten zunächst zusätzliche Unterstützung erhalten", sagte der Brite. "Wenn man das Token-System zurückbringt, könnte ein neuer Wettbewerber in den ersten paar Jahren zusätzliche Token bekommen. Es gibt da ein paar clevere Möglichkeiten, um Leute von der F1 zu überzeugen." Mehrere Interessenten soll es bereits geben, darunter eine Gruppe chinesischer Investoren.

Neueinsteiger in drei Jahren konkurrenzfähig

Ein günstigerer Motor mit etwas einfacherer Technologie wäre ein wichtiger Punkt, um neue Hersteller anzulocken. Das Beispiel Honda zeigt ganz aktuell, wie schwer sich ein Neuankömmling tun kann - und dabei Millionen verbrennt. "Die aktuellen Power Units sind großartige Stücke der Ingenieurs-Kunst", sagte Brawn. "Aber wie sich gezeigt hat, haben neue Hersteller große Probleme, die Herausforderung zu bestehen."

Zu einfach wolle man es neuen Wettbewerbern nicht machen, versicherte Brawn. Kein Wunder, damit wären die aktuellen Motorenhersteller alles andere als glücklich. "Aber wir möchten, dass neue Hersteller kommen, eine respektable Arbeit abliefern und innerhalb von drei Jahren konkurrenzfähig sind." Die Motoren dürften laut dem früheren Superhirn von Michael Schumacher keinen so großen Einfluss haben, dass sie der dominierende Faktor werden.