Tag der Wunder in Barcelona: Während Fernando Alonso den McLaren-Honda im Qualifying zum Spanien GP auf einen sensationellen siebten Startplatz pilotiert, gelingt Pascal Wehrlein im Sauber C36-Ferrari der Sprung ins Q2. Auf den ersten Blick kein Ergebnis aus einer anderen Galaxie, doch auf jeden Fall durchaus weit besser als gedacht.

"Ich bin zufrieden mit Q2. Nach dem Freitagtraining hätten wir das nicht erwarten können. Gestern hatten wir einige Schwierigkeiten mit dem Auto und auch noch heute Morgen im dritten freien Training", erklärt Pascal Wehrlein. Jenes FP3 hatte der Deutsche noch als Letzter beendet - fast eine halbe Sekunde fehlte Wehrlein auf Teamkollege Marcus Ericsson. Auch im ersten und zweiten Training war der Schwede schneller.

Pascal Wehrlein konnte in Spanien mehr Konkurrenten abschütteln als zu erwarten war, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein konnte in Spanien mehr Konkurrenten abschütteln als zu erwarten war, Foto: Sutton

Wehrlein um Haaresbreite ins Q2

Weitaus knapper ging es zwischen den Sauber-Fahrern im Qualifying zu, diesmal drehte Wehrlein den Spieß sogar endlich um. Während Ericsson das Q2 als 16. so knapp wie nur möglich verpasste, gelang Wehrlein der Sprung in den zweiten Abschnitt - als 15., mit hauchdünnen fünf Tausendstelsekunden Vorsprung auf den Schweden.

Im Q2 ging es dann zwar nicht weiter nach vorne, doch hielt sich der Rückstand auf die Konkurrenz auch hier zumindest in engen Grenzen. War Alonso ein großes Wunder, so ist das zumindest ein kleines. Immerhin präsentierte sich Sauber in Russland noch völlig von der Rolle, war weit abgeschlagen und reiste schließlich als einziges Team ohne nennenswertes Upgrade nach Barcelona. Die große Ausbaustufe für den C36 kommt erst in Monaco.

"Ich war mir nicht sicher, wie es im Qualifying werden würde. Das Wichtigste war, mich darauf zu fokussieren, um das Maximale herauszuholen - und das habe ich geschafft. Auch das Team hat einen guten Job gemacht - vor allem wenn man bedenkt, dass wir hier noch nicht alle Updates am Auto haben", sagt Wehrlein, durchaus überrascht von der Performance seines Arbeitsgeräts auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

Bis zum Qualifying war Ericsson der schnellere Sauber-Mann, dann drehte Wehrlein den Spieß um, Foto: Sutton
Bis zum Qualifying war Ericsson der schnellere Sauber-Mann, dann drehte Wehrlein den Spieß um, Foto: Sutton

Ericsson: Sind Mittelfeld sogar näher gekommen

Ähnlich überrascht gibt sich der Teamkollege. "Insgesamt ist es bisher ein positives Wochenende, auch mit dem Hintergrund, dass wir hier noch nicht alle neuen Aero-Teile am Auto haben", sagt Ericsson. Der Schwede fühlt sich trotz des minimal schwächeren Resultats sogar noch eine Ecke wohler als Wehrlein. "Wir hatten schon im dritten freien Training ein gutes Gefühl, das wir dann auch im Qualifying bestätigen konnten", sagt Ericsson.

Trotz des verschobenen Updates habe man erstaunlicherweise sogar aufgeholt. "Wir sind hier näher ans Mittelfeld herangerückt, das ist ein gutes Zeichen", sagt Ericsson. Einzig die knappe Niederlage gegen Wehrlein wurmt den Skandinavier: "Mein Ziel war heute sicherlich Q2. Daher ist es enttäuschend für mich, dass ich das nur um fünf Tausendstel verpasst habe. Trotz allem ist dieses Resultat aus Teamsicht zufriedenstellend."