Die Formel-1-Saison 2017 ist offiziell eröffnet! Romain Grosjean fuhr im Albert Park als erster Pilot um Punkt 12:00 Uhr Ortszeit aus der Boxengasse. Sebastian Vettel im Ferrari musste sich nur um wenige Sekunden vom Haas geschlagen geben. In der Zeitenliste sah es allerdings anders aus: Lewis Hamilton bestimmte das Geschehen und setzte mit 1:24,220 Minuten deutlich die erste Bestzeit - mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung vor Teamkollege Valtteri Bottas.

Die Platzierungen: Während die beiden Mercedes-Piloten schon auf Ultrasoft auf Zeitenjagd gingen, begnügte sich die Konkurrenz noch mit den Supersofts. Daniel Ricciardo landete im Red Bull eine Zehntelsekunde hinter Bottas. Max Verstappen im zweiten Red Bull reihte sich bereits mit einer Sekunde Rückstand auf die Hamilton-Zeit auf Rang vier ein.

Enttäuschend lief die erste Trainingssitzung für Ferrari: Nachdem Vettel lange Zeit mit grimmigem Gesicht in der Garage saß und der Konkurrenz zuschauen musste, landete er am Ende auf Rang sechs, direkt hinter Teamkollege Kimi Räikkönen. Ein Problem am DRS-Mechanismus sorgte für Vettels Zwangspause. 1,1 respektive 1,2 Sekunden fehlten den Ferrari-Piloten auf Hamilton.

Felipe Massa bestätigte im Williams den guten Testeindruck und landete auf Platz sieben vor Romain Grosjean im Haas. Renault-Pilot Nico Hülkenberg und Sergio Perez im Force India komplettierten die Top-10. Direkt dahinter reihten sich die beiden Toro-Rosso-Piloten Carlos Sainz und Daniil Kvyat ein. Massa-Teamkollege Lance Stroll landete bei seinem Debüt auf Platz 13, direkt vor Fernando Alonso im McLaren. Pascal Wehrlein beendete sein erste Sauber-Session auf Rang 18, während Teamkollege Marcus Ericsson 15. wurde.

Die Technik-Probleme: Für Esteban Ocon und Stoffel Vandoorne ging die erste Session der neue Saison nicht nach Plan. Ocon verpasste fast die komplette erste Stunde des Trainings wegen eins Bremsproblems, Stoffel Vandoorne kehrte nach zwei Installationsrunden und einem Frontflügelwechsels nicht mehr auf die Strecke zurück. Auch der McLaren-Pilot verlor rund eine Stunde in der Garage.

Auch bei Renault lief es zum Auftakt nicht wirklich rund. Nico Hülkenberg und Jolyon Palmer standen beide lange in der Garage, für den Briten war die Session wegen eines Getriebeproblems vorzeitig beendet. Hülkenberg konnte immerhin gegen Ende der Session wieder ins Geschehen eingreifen.

Die Technik: Wie erwartet zündete Red Bull das Update-Feuerwerk. Der RB13 sah im Vergleich zu den Testfahrten schon deutlich detaillierter aus. Vor allem der Bereich hinter der Vorderachse zeigte sich runderneuert: Bargeboards und Seitenkastenflügel wurden stark verändert. Für Aufsehen sorgt aber auch der neue Unterboden, der fast an den Hinterreifen schleift.

Der Red Bull zeigt sich in Australien runderneuert, Foto: Sutton
Der Red Bull zeigt sich in Australien runderneuert, Foto: Sutton

Aber auch die Konkurrenz brachte schon am ersten Wochenende Updates: Mercedes brachte eine kleine Weiterentwicklung des unästhetischen T-Flügels, der nun bei genauerer Betrachtung dreistöckig baut. Nahezu an allen Autos waren kleinere Updates zu sehen.

Das Wetter: Fast perfekte Trainingsbedingungen. Der Himmel über dem Albert Park zeigte sich zwar bewölkt, doch die Lufttemperatur stieg auf angenehme 20 Grad. Auf dem Asphalt wurden 30 Grad gemessen.

Die Analyse: Klar, Mercedes fuhr als einziges Team auf Ultrasofts, dennoch ist vor allem die Zeit von Hamilton besorgniserregend für die Konkurrenz. Die Delta-Zeit zwischen Ultra- und Supersoft lag bei den Testfahrten bei rund 0,3 Sekunden. Allerdings schien der designierte ärgste Konkurrent Ferrari noch mit technischen Problemen gekämpft zu haben.