Immer wieder wird die Formel 1 in den letzten Jahren dafür kritisiert, kein Männersport mehr zu sein. 18-Jährige Supertalente können auf Anhieb mit dem Etablissement mithalten, die Piloten kümmern sich mit der Fahrergewerkschaft GPDA um mehr Sicherheit. Doch das ist längt kein neues Phänomen: Schon Sir Jackie Stewart oder Niki Lauda wurden zu ihrer Zeit dafür kritisiert, die Sicherheit weiter voranzutreiben.

Ihnen wurde vorgeworfen, das draufgängerische Heldentum, das Piloten wie Graf Berghe von Trips noch prägten, nicht fortzuführen. "Wir brauchen keine Helden", wirft Niki Lauda im Interview mit Motorsport-Magazin.com ein. "Jeder interpretiert einen Helden anders. Ich bin eine lebende Legende, weil es mir das Ohr abgebrannt hat. Normalerweise sind Legenden tot. Warum bin ich dann für manche eine Legende? Weil ich halb tot war und trotzdem noch gefahren bin. Das gab es immer. Jede Generation hat sich aber weiterentwickelt. Wir waren sicher anders abgesichert als Graf Berghe von Trips."

Wolfgang Graf Berghe von Trips starb auf dem Weg zum Titel, Foto: Sutton
Wolfgang Graf Berghe von Trips starb auf dem Weg zum Titel, Foto: Sutton

Auch wenn Lauda ein ausgesprochener Gegner des Cockpit-Schutzes Halo ist, meint der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes Formel-1-Teams: "Diese Entwicklung ist auch korrekt: die Formel 1 muss sicherer werden. Es kann ja nicht sein, dass wir wieder herumfahren wie nach dem zweiten Weltkrieg. Das kann man niemandem verkaufen. Diese Entwicklung muss es ja geben. Aber wenn in der Entwicklung zu viel gemacht wird, dabei das Grundprinzip des Rennfahrens durch zu viele Regeln gestört wird, dann ist das falsch."

Nicht geeint im Heldentum, dafür aber in einer anderen Sache. "Wenn ich Supertalente oder Weltmeister vergleiche, dann müssen sie irgendwo anders sein als der Rest. Sonst kommen sie ja nicht dorthin, dann wären alle da oben", erklärt Lauda. "Alle Top-Fahrer in der Formel 1 sind Egoisten. Sie wären dort nie hingekommen, wenn sie nicht dieses Verlangen hätten, besser zu sein als die anderen. Jeder muss Dinge, die ihn dabei behindern, einfach hinten anstellen."

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Niki Lauda stand Motorsport-Magazin.com Rede und Antwort, Foto: Motorsport-Magazin.com
Niki Lauda stand Motorsport-Magazin.com Rede und Antwort, Foto: Motorsport-Magazin.com