Für Pascal Wehrlein war das letzte Qualifying der Saison nochmals ein Erfolgserlebnis. Zum fünften Mal in dieser Saison schaffte er es in den zweiten Abschnitt der Qualifikation. Dabei setzte er auch teamintern gegen Esteban Ocon ein Ausrufezeichen. Vier Zehntel nahm Wehrlein dem Franzosen ab, der für 2017 anstelle des Deutschen einen Vertrag bei Force India bekam.

"Ich bin sehr zufrieden. Es war eine beeindruckende Leistung des Teams. Es war nicht unsere Strecke, dennoch konnten wir eine gute Leistung zeigen. Ich bin sehr froh", strahlte der 22-Jährige danach. Als einer der letzten Fahrer setzte Wehrlein seine beste Runde in Q3 und nutzte damit die besten Streckenbedingungen aus. "Es war einfach das Maximum. Heute bin ich sehr zufrieden mit dem Auto, gestern war es nicht wirklich der Fall. Wir haben etwas probiert, das hat nicht geklappt. Heute lief es deutlich besser und ich habe eine gute Runde geschafft", resümiert er.

Schafft Manor in Abu Dhabi doch noch das Wunder?, Foto: Sutton
Schafft Manor in Abu Dhabi doch noch das Wunder?, Foto: Sutton

Letzter Funken Hoffnung im Kampf gegen Sauber

Theoretisch könnte Manor in der WM noch immer an Sauber vorbeiziehen und damit den in Brasilien verlorenen zehnten Platz in der WM wieder zurückerobern. Dafür bräuchte es jedoch mindestens einen neunten Platz im Rennen. So schwierig dieses Unterfangen auch ist, für den Fall der Fälle hat Wehrlein nun aber die Ausgangslage geschaffen. "Positiv ist, dass wir vor ihnen sind. Die Rennpace könnte aber wieder anders aussehen. Jetzt sind wir aber vor ihnen, das ist wichtig. Wenn etwas passiert, können wir mehr Punkte holen", stellt er klar.

Für Wehrlein endet mit seiner ersten Formel-1-Saison auch eine Odyssee durch neue Gefilde. Wie bereits einen Großteil der Strecken im Kalender ist auch der Yas Marina Circuit in dem Emirat Neuland für ihn. Große Anpassungsprobleme, auch bei der Abstimmung des Autos, hatte er aber nicht. "Es war nicht schwierig. Die Streckentemperatur kühlt sich ab, daher ist es eh besser für die Reifen. Sie überhitzen nicht mehr. Aber das ist schon alles. Ich fahre gerne in der Nacht, wenn es dunkel ist drumherum. Alles scheint noch schneller zu sein. Das mag ich", erklärt Wehrlein.

Hülkenberg verabschiedet sich mit 12:9-Sieg

Nico Hülkenberg schlug Sergio Perez im teaminternen Duell, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg schlug Sergio Perez im teaminternen Duell, Foto: Sutton

Ebenfalls ein starkes letztes Qualifying in diesem Jahr zeigte Nico Hülkenberg. Der Force-India-Pilot reihte sich auf Rang sieben ein und führt damit das Mittelfeld hinter den drei Top-Teams an. Seinen Teamkollegen Sergio Perez verwies er um 0,018 Sekunden auf Rang acht. Das teaminterne Quali-Duell entschied Hülkenberg damit in der Endabrechnung mit 12:9 für sich, in den letzten vier Qualifikationen behielt der 28-Jährige stets die Oberhand gegen den Mexikaner.

Entsprechend konnte er ein zufriedenes Fazit des Tages ziehen. "Ja, ich bin zufrieden. Allerdings war meine beste Runde immer noch die in Mexiko", führt er an. "Hier ist es extrem schwierig, weil es so viele aneinanderhängende Kurven gibt. Das Auto ist hier von der Balance und der Fahrbarkeit her immer wie ein Ritt auf der Rasierklinge. Von daher ist es sehr schwierig, die perfekte Runde hinzubekommen. Meine war sehr gut, ich bin damit sehr zufrieden", erklärt Hülkenberg.

Für ihn wird das Rennen am Sonntag der letzte Auftritt in den Farben des britisch-indischen Rennstalls. 2017 wechselt er bekanntlich zu Renault. Ein tolles Ergebnis zum Ausklang steht auf seiner Wunschliste sicherlich weit oben. Sonntags wurde er in dieser Saison bislang aber selten von Fortuna geküsst. Aus eigener Kraft sei es aber ohnehin schwierig, nach vorne zu kommen, wie er klarstellt. "Wenn nichts passiert, dann wird es sehr schwierig. Die Top-6-Autos sind speziell im Longrun noch stärker und noch weiter weg von uns, als im Qualifying auf eine Runde. Mit ihnen werden wir nicht mithalten können", gibt er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com zu.