An diesem Wochenende verabschiedet sich in Abu Dhabi nicht nur die Formel 1 in die Winterpause, sondern es kommen auch zum letzten Mal die herkömmlichen Reifen aus dem Hause Pirelli zum Einsatz. 2017 tritt bekanntlich das neue Technische Reglement in Kraft, das unter anderem breitere Pneus vorsieht, die den Boliden einen aggressiveren Look verleihen und sie in Kombination mit einer überarbeiteten Aerodynamik, die höheren Downforce bietet, um mehrere Sekunden schneller machen sollen.
Pirelli nutzte das letzte Rennwochenende als Bühne, um am Donnerstag die neuen Reifen zu präsentieren. Diese messen nun 305 Millimeter an der Vorderachse und 405 Millimeter an der Hinterachse und sind damit 25 Prozent breiter als ihre Vorgänger. Der Durchmesser der Trockenreifen beträgt unabhängig von der jeweiligen Gummimischung 670 Millimeter, bei den Intermediates sind es 675 Millimeter und die Regenreifen messen 680 Millimeter. Der Felgendurchmesser bleibt unverändert bei 13 Zoll.
Die Regeländerungen für 2017:
2016 | 2017 | |
Reifen | 245mm (vorne) 325mm (hinten) | 305mm (vorne) 405mm (hinten) |
Radaufhängung | 1800mm | 2000mm |
Frontflügel | 1650mm | 1800mm |
Heckflügel | 750mm Breite/ 950mm Höhe | 950mm Breite/ 800mm Höhe |
Diffusor | 125mm Höhe/ 1000mm Breite (beginnt an der Hinterachse) | 175mm Höhe/ 1050 mm Breite (beginnt 175mm vor der Hinterachse) |
Bodywork | 1400mm Maximalbreite 1300mm Minimalbreite | 1600 mm Maximalbreite 1400mm Minimalbreite |
Gewicht | 702kg | 722kg + ca. 5kg Reifen |
Intensive Testfahrten
Pirelli wurden von der FIA insgesamt 24 Testtage auf fünf unterschiedlichen Strecken während der laufenden Saison zugestanden, im Zuge derer die Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull mit an das neue Aero-Reglement angepassten Autos die Reifen auf Herz und Nieren testeten. Der letzte dieser Tests findet am Dienstag nach dem Abu Dhabi GP statt, wo erstmals alle drei Teams gleichzeitig im Einsatz sein werden.
Grundsätzlich zeigte sich Pirelli mit den Ergebnissen der Tests zufrieden, wenngleich die modifizierten Autos nicht zur Gänze mit jenen vergleichbar seien, die 2017 auch tatsächlich auf der Strecke zum Einsatz kommen werden. Pirellis Zielen, geringeren Verschleiß und höheren Widerstand gegen Überhitzen zu erreichen, sei man mit einigen der Mischungen, die aus neuem Material bestehen, jedenfalls bereits nahegekommen.
"Wir haben seit dem Beginn der Tests mit den neuen Reifen Anfang August enorme Fortschritte gemacht und sind zufrieden mit dem Großteil der mit den Spezifikationen erzielten Ergebnisse. Wir wissen jedoch, dass die Arbeit erst beginnt", erklärt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery. "Die aerodynamischen Fortschritte werden zur Folge haben, dass die Rundenzeiten der nächstjährigen Autos gegenüber 2015 um fünf Sekunden und gegenüber diesem Jahr um drei Sekunden sinken."
Pirellis Testprogramm für 2017:
Datum | Strecke | Team | Reifen | Fahrer |
01. - 02. August | Fiorano | Ferrari | Regen | Vettel/Gutierrez |
03. - 04. August | Mugello | Red Bull | Slicks | Sebastien Buemi |
06. - 07. September | Barcelona | Ferrari | Slicks | Räikkönen/Vettel |
06. - 08. September | Paul Ricard | Mercedes | Slicks | Wehrlein |
21. - 22. September | Paul Ricard | Mercedes | Regen | Wehrlein |
12. - 13. Oktober | Barcelona | Mercedes | Slicks | Rosberg/Wehrlein |
14. - 16. Oktober | Abu Dhabi | Red Bull | Slicks | Gasly |
02. - 03. November | Abu Dhabi | Red Bull | Regen | Gasly |
15. - 17. November | Abu Dhabi | Ferrari | Slicks | Vettel/Fuoco |
29. November | Abu Dhabi | Red Bull, Ferrari, Mercedes | Slicks | TBC |
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