Felipe Massa lieferte nach seinem Crash in Sao Paulo eine emotionale Darbietung ab, als er sich den Fans zuwandte und in der Box von sämtlichen Mechanikern aller Teams empfangen wurde. Sportlich aber konnte sich Williams davon nichts kaufen. Massas Crash sowie Platz elf für Valtteri Bottas bedeuteten null Punkte für das Team, während Force India groß absahnte. Sergio Perez wurde Vierter, Nico Hülkenberg Siebter. In der Konstrukteurs-WM ist der Kampf um Rang vier damit wohl entschieden. Vor dem Finale in Abu Dhabi beträgt der Unterschied 27 Punkte zugunsten Force Indias.
Kühle Bedingungen lassen Williams leiden
Dabei sah es am Freitag in Brasilien noch sehr gut aus für Williams. Unter heißen Bedingungen fuhr man in den Freien Trainings zumindest auf eine Runde Zeiten auf dem Niveau von Red Bull und Ferrari. Doch mit dem Wetterumschwung am Samstag war es vorbei mit der Herrlichkeit.
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Weder Massa, noch Bottas schafften es in Q3, die Force Indias dagegen geschlossen schon. Durch die ewig lange Safety-Car-Phase während des Rennens bestand für Williams keine Möglichkeit, nach vorne zu kommen. Also versuchte man sich an der Strategie und wechselte bei Bottas früh auf Intermediates. Zu früh, denn kurz darauf wurde das Rennen unterbrochen, alle mussten wieder auf Fullwets wechseln.
Zu diesem Zeitpunkt war das Rennen für Bottas vorgezeichnet, er hielt sich fortan stets um Rang elf auf. In Runde 38 wechselte er nochmals auf Intermediates und beendete mit diesen auch das Rennen. Ihm gelang von Rang 17 nach dem Stopp zwar noch eine kleine Aufholjagd, zu Punkten aber reichte es nicht mehr. "Wir hatten Potenzial mit der Strategie, aber die Intermediates haben etwas zu spät funktioniert", erklärte Bottas. Mit Blick auf die Konkurrenz zeigt er enttäuscht. "Es ist schade, dass Force India mehr Punkte geholt hat als wir. Daher wird es in Abu Dhabi nun schwer", weiß der Finne.
Erneutes Pech für Hülkenberg
Force India wählte eine konservative Herangehensweise. Keine Reifenwechsel während des Rennens, durch Fehler (Vettel), Unfälle (Räikkönen) und falsche Strategien (Red Bull) der Konkurrenz sah es sogar nach einem noch besseren Ergebnis aus. Doch dann hatte wieder einmal Nico Hülkenberg Pech, der mit einem Plattfuß zwischen den beiden Rennunterbrechungen doch noch extra an die Box kommen musste.
Nutznießer war Teamkollege Perez, der lange auf Podestkurs lag, ehe ihn in der Schlussphase Max Verstappen noch abfing. Hülkenberg arbeitete sich von Platz 15 noch auf Rang sieben nach vorne. "Es ist wie es ist, es ist Beschiss. Etwas anderes fällt mir dazu eigentlich nicht ein", war Hülkenberg nach dem Rennen gegenüber Sky fassungslos über sein Pech.
Es wäre für das britisch-indische Team also noch der eine oder andere Punkt mehr möglich gewesen. Doch auch so reist man quasi ohne Druck zum Saisonfinale. 27 Punkte Vorsprung auf Williams sind mehr als nur die berühmte halbe Miete. Vor allem, wenn man auf die letzten Ergebnisse blickt. In den vergangenen sechs Rennen sammelte Williams zusammen nur 25 Zähler. Force India kommt in diesem Zeitraum auf 55 Punkte.
Williams braucht Revival von 2014
Leichte Hoffnung könnte Williams höchstens der Blick auf das Jahr 2014 bescheren. Damals kamen Felipe Massa und Valtteri Bottas in Abu Dhabi beide auf das Podium. Eine ähnliche Leistung bräuchte es auch in diesem Jahr. Besonders wahrscheinlich ist es jedoch nicht, zumal bereits ein Jahr später, 2015, Tristesse im Wüstenemirat herrschte. Massa wurde Achter, Bottas nur 13. Beider Force Indias landeten vor ihnen. Um Rang vier in der Team-WM noch zu erreichen, benötigt Williams also nicht weniger als ein Wunder.
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