Die Erleichterung nach dem Rennen auf dem Circuit of the Americas beim USA GP ist für das Haas-F1-Team kaum in Worte zu fassen. Romain Grosjean beendete in seinem 100. Rennen in der Königsklasse die Durststrecke von acht Rennen ohne Punkte. Und das auch noch ausgerechnet beim Heimrennen des Teams. Besser hätte sich das Team das Ende des Rennwochenendes nach einem verkorksten Start kaum vorstellen können.

"Es lief nicht allzu schlecht. Die erste Runde war hart, aber ich habe es geschafft, mich überall herauszuhalten", sagte Grosjean nach dem Rennen. In der Fahrerwertung liegt der Haas-Pilot nun mit 29 Punkten auf dem 13. Platz. Allerdings sind Daniil Kvyat und Jenson Button hinter ihm noch durchaus in Schlagdistanz.

Der Freitag in Austin endete mit einem 18. Platz und der Samstag begann kaum besser. Daher waren die Erwartungen für die Qualifikation des USA GP nicht hoch. Romain Grosjean musste bereits im Q1 feststellen, wie wenig Pace der Haas-Bolide auf eine Runde hatte und schied auf Position 17 aus, was gleichzeitig seiner Startposition entsprach. Für das Jubiläumsrennen standen die Vorzeichen also ziemlich ungünstig.

Auch beim Boxenstopp gab es bei Grosjean keine Probleme, Foto: Sutton
Auch beim Boxenstopp gab es bei Grosjean keine Probleme, Foto: Sutton

Doch schon der Start ließ die ersten Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis aufkeimen, denn Grosjean schoss von Startplatz 17 auf Rang 14 nach vorne. Doch da endete seine Aufholjagd noch lange nicht. Nach nur sieben Runden hatte er sogar seinen Teamkollegen überholt, der zwischenzeitlich auf der zehnten Position lag. Mit einer starken Pace im langen Schlussstint sicherte der Franzose dann den letzten Punkt, relativ deutlich vor der Konkurrenz.

Die Strategie war relativ klar: "Wir entschieden uns für den aggressiven Ansatz und das hat auch gut funktioniert." So ganz aus eigener Kraft erreichte der 30-Jährige die Punkteränge aber nicht. "Wir hatten Glück, dass vor uns ein paar Autos aufgeben mussten", gab er zu. Ein Selbstläufer war das jedoch nicht, denn die Zuverlässigkeit des Boliden ist nicht die Beste. "Wir mussten es immernoch ins Ziel schaffen", so Grosjean.

Schwierige Saison für Grosjean

Nach einem starken Auftakt mit drei Punkteplatzierungen in den ersten vier Rennen hatte Romain Grosjean die Messlatte zu Beginn der Saison ziemlich hoch angesetzt. Umso ernüchternder war dann die Saisonmitte, wo einzig in Österreich weitere WM-Zähler eingefahren werden konnten. Es folgte eine Serie von acht Rennen ohne Punkte, darunter eines in Singapur, wo der französische F1-Pilot nicht einmal starten konnte.

Bei seinem 100. GP fuhr Grosjean zum 40. Mal in die Punkte, Foto: Sutton
Bei seinem 100. GP fuhr Grosjean zum 40. Mal in die Punkte, Foto: Sutton

Umso schöner ist dann der Punkt beim 100. Jubiläum, auch wenn er zum Teil durch das Pech der Konkurrenz abgestaubt wurde. "Es ist großartig, dass wir vor unserem Heimpublikum einen Punkt einfahren konnten", freute sich Grosjean. "Es ist toll für das Team und für alle, die daran mitgearbeitet haben, denn es ist lange her, dass wir Punkte sammelten."

"Es ist fantastisch, dass Romain das Ziel in den Punkteplätzen erreicht hat", bestätigte auch Teamchef Günther Steiner. Der Südtiroler vermochte es dem Rennen immerhin den Titel "Halbes Happy-End" zuzugestehen. "Der Ausfall von Esteban war sehr unglücklich", betonte Steiner. Der Ausfallgrund des Mexikaners war erneut ein Versagen der Bremsscheibe. "Das ist nicht akzeptabel", ärgerte sich der Haas-Teamchef und ordnete eine erneute Untersuchung an.