Renault wurde in Spanien erstmals in dieser Saison geschlagen. Von Kimi Räikkönen und McLaren-Mercedes. Für den WM-Leader war die gute Performance der Silberpfeile keine Überraschung: "Wir wussten schon das gesamte Rennwochenende über, dass sie ein wenig schneller als wir unterwegs waren. Sie haben ein neues Paket eingesetzt - und das hat seinen Job erledigt. Aber ich denke nicht, dass das Rennen in Spanien ein repräsentatives Bild über den Unterschied der beiden Autos widergespiegelt hat, denn Kimi konnte im ersten Stint allzu leicht davonziehen, während ich Probleme mit dem Auto hatte. Ich denke, dass das Kräfteverhältnis in Monaco viel ausgeglichener sein wird und ich bin sehr zuversichtlich."

In Monaco erhält auch Alonso ein neues Paket: "Das wird in punkto Performance hilfreich sein und es zeigt auch, dass die gesamte Firma mit vollem Einsatz kämpft. Alle Abteilungen geben ihr Bestes, um uns an der Spitze zu halten. Wir erzählen uns keine Geschichten - wir wissen, was zu tun ist, um Resultate zu erzielen..."

Dass es in den Straßen von Monaco mehr auf den Fahrer ankommt, ist für Alonso ein Teil der Formel 1-Geschichte: "Das hat man früher so gesehen - aber heute muss alles gut sein, nicht nur der Fahrer. Auch in Monaco ist das Auto sehr wichtig - du brauchst einen guten Antrieb, die Aerodynamik ist vielleicht nicht ganz so wichtig, dafür aber muss der Motor gut laufen und ein weiches Drehmoment aufweisen. Der R25 ist leicht zu fahren und sein Fahr- und Abstimmungsverhalten ist vorhersehbar..."

Der enge Stadtkurs ist für Alonso "vor allem in den ersten Runden ein ganz spezielles Gefühl, man muss sich erst daran gewöhnen. Am Sonntag dann ist es bereits wieder eine vertraute Situation". Das Gnadenlose an Monaco - dass jeder Fehler mit dem Rennende bestraft werden kann - würde vor allem eine "mentale Belastung" für die Fahrer darstellen, sagt Alonso.

Giancarlo Fisichella freut sich: "Ich glaube, ich habe jetzt einen Kreislauf unterbrochen, in dem ich gefangen war und in dem ich stets im ersten Qualifying am Beginn der Session fahren musste. In Monaco starte ich gegen Ende der Session - so habe ich von Beginn an gute Chancen an diesem Rennwochenende."

Fisichella fügt hinzu: "Ich stand schon zweimal auf dem Podium in Monaco. Und ich denke, dass ich für das kommende Rennen im richtigen Team sitze. Ich habe ein großartiges Auto zur Verfügung. Ich wurde in Monaco schon Dritter und Zweiter. Es wäre wunderbar, wenn ich am Sonntag diese Bilanz um einen weiteren Rang verbessern könnte." Auf Deutsch heißt das: "Fisico" möchte den Sieg!

Den Sieg konnte Renault im letzten Jahr schon feiern - dank Jarno Trulli. Technikdirektor Rob Bell glaubt an eine Wiederholung dieses Kunststücks: "Sicherlich hoffen wir, wieder siegen zu können. Eines der Rätsel, die wir im letzten Jahr zu knacken hatten, war dass der R24 sehr schwierig am Limit zu fahren war und er dann plötzlich in Monaco nur so um den Kurs geflogen ist - wo doch Monaco der letzte Platz ist, an dem man sich ein schwierig zu fahrendes Auto wünscht. Die Konkurrenzfähigkeit des R24 war ein Hoch und ein Tief, während wir mit dem R25 diese Tiefs in eine gleichmäßige Performance umwandeln konnten."

Und auch Reifenpartner Michelin habe in den letzten fünf Rennen gleichermaßen konkurrenzfähige Pneus zur Verfügung gestellt. Daher kann Bell mit ruhigem Gewissen prophezeien: "Beide Renault-Piloten werden um einen Podestplatz kämpfen."