Die Formel 1-Welt war erstaunt, als Honda im letzten Jahr nach der Anteilserhöhung am B·A·R-Team den erfolgreichen Teamchef David Richards respektive dessen Firma "Prodrive" kündigte und stattdessen auch noch Nick Fry von "Prodrive" weglockte und als neuen B·A·R-Teamchef installierte. Denn Richards und seine "Prodrive"-Crew haben das Team in relativ kurzer Zeit an die Spitze geführt. 2004 war das mit Abstand erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte - B·A·R-Honda wurde Vizemeister bei den Konstrukteuren und Jenson Button Dritter der Fahrerwertung.

Als Jenson Button im Winter bei seinem Wien-Besuch vom "Sieg beim ersten Rennen in Melbourne" sprach, hat ihn niemand ausgelacht. Diese Drohung war ernst zu nehmen - denn B·A·R fehlte nur noch der erste Sieg und die Formkurve des Teams hat so steil nach oben gezeigt wie keine andere. Doch bekanntlich kam alles anders. B·A·R-Honda war in Melbourne nicht wieder zu erkennen. Erst als Geoff Willis seinem B·A·R 007 ein neues Aerodynamik-Kleidchen verpasst hatte, ging es wieder aufwärts...

Doch dann kamen Imola, der Tankskandal und die FIA-Sperre. Der neue Teamboss Nick Fry musste sich wie ein kleiner böser Bub entschuldigen und für die Zukunft Besserung geloben. Und sogar der Honda-Präsident Takeo Fukui entschuldigte sich persönlich in einem öffentlichen Schreiben, versprach eine Rückkehr in die F1-WM "auf eine faire und anständige Art und Weise" und bat darum, Honda "auch weiterhin zu unterstützen".

Ausgerechnet beim kommenden Monaco-Grand Prix, dem Höhepunkt der Saison, wird B·A·R nicht auf der Strecke vertreten sein. Immerhin hat man dem Team zugestanden, eine Hospitality im Fahrerlager zu errichten - damit man wenigstens den "very important" Damen und Herren der Sponsoren und Geldgeber eine ihrer Investition entsprechende Bühne zur Selbstdarstellung bieten kann.

Bekanntgabe in Monaco?

Doch möglicherweise wird man diese Bühne für einen weiteren Zweck verwenden. Das britische Magazin People will von einem baldigen Comeback des geschmähten Teamchefs David Richards vernommen haben. Schon in Monaco soll dieser in Saus und Braus als neuer alter Kapitän des ins seichte Wasser geratenen B·A·R-Honda-Schiffs bekannt gegeben werden.

Angeblich soll der 52jährige Rennsportprofi die letzte Woche über mit Honda über ein Comeback als Teamchef verhandelt haben. Mit Richards sollen dann die Erfolge aus dem Vorjahr zurückkommen, soll man in Brackley bereits über die "fantastische Neuigkeit" jubilieren. Der Schachzug soll zudem auch ein letzter Versuch sein, Jenson Button von einem Wechsel zu BMW-Williams abzuhalten. Sieben Rennen sind bis Ende Juli noch zu bestreiten - in diesen sieben Läufen soll Button ein derart gutes Auto erhalten, sodass er jene 75 Prozent der Punkteanzahl des WM-Führenden einfahren soll, welche ihn angeblich an B·A·R binden würden.

Schon auf dem Nürburgring soll David Richards wieder an der Kommandobrücke sitzen - was dann mit Nick Fry oder dem neuen Sportdirektor Gil de Ferran passieren würde, steht nicht in dem Bericht. Eine Stellungnahme des Teams oder gar eine offizielle Bestätigung gibt es selbstverständlich auch - noch - nicht...