Nach Startplatz zwölf in Österreich ist Rang 15 in Belgien die zweitbeste Ausgangslage für Pascal Wehrlein in seiner Debütsaison. Der Manor-Pilot setzte im Qualifying in Spa-Francorchamps mit der neuntbesten Zeit in der ersten Session ein Ausrufezeichen. Nur acht Zehntel fehlten ihm auf die Bestzeit von Williams-Pilot Felipe Massa. "Q1 war mit Platz neun unglaublich für uns", sagte Wehrlein.

Zum zweiten Mal in seiner ersten Saison in der Königsklasse zog der 21-Jährige in den zweiten Qualifyingabschnitt ein. In Q2 war dann allerdings nicht mehr drin als der 16. Platz, aus dem durch die Strafversetzung von Esteban Gutierrez ein 15. Rang wird.

Der limitierende Faktor war für Wehrlein in zweierlei Hinsicht das schwarze Gold. Auf seiner ersten Outlap in Q2 stellte er fest, dass ein Reifen nicht richtig befestigt war und kehrte an die Box zurück. Wehrlein musste auf gebrauchten superweichen Reifen seine schnelle Runde drehen, was auf der für die Reifen anspruchsvollen Strecke in den Ardennen ein Nachteil ist.

"Das Problem war, dass wir einfach keine superweichen Reifen mehr übrig hatten, somit mussten wir auf gebrauchten raus", erläuterte Wehrlein. "Was in Q2 möglich gewesen wäre, hat man in Q1 gesehen." Deshalb war er trotz der sehr guten Ausgangslage für das 13. Rennen der Saison nicht ganz zufrieden.

Einen seit der Sommerpause noch wesentlicher gewordenen Punkt konnte er allerdings abhaken: Er schlug seinen Teamkollegen. Der heißt nun nicht mehr Rio Haryanto, sondern Esteban Ocon und ist ebenso wie er selbst Mercedes-Nachwuchspilot. Gleich im ersten Freien Training hatte der Franzose die Nase vorn, was Wehrlein jedoch nicht beunruhigt. "Er macht einen soliden Job, was aber nicht heißt, dass ich es nicht auch gekonnt hätte."

Ocon kämpft mir Reifen und Verkehr

Ocon qualifizierte sich in Belgien als 18., rückt aber wie sein Teamkollege aufgrund der Strafen gegen andere Piloten um eine Position nach vorne. Sein erstes Zeitfahren in der Königsklasse fand der aus der DTM aufgestiegene Pilot ziemlich hart. "Ich bin mit meiner Pace insgesamt recht zufrieden, aber es ist nicht einfach, seine Formel-1-Karriere mitten in der Saison zu beginnen", gab er zu bedenken.

Zum einen das Reifenmanagement und zum anderen der rege Verkehr auf der Strecke machten ihm zu schaffen. "Es ist mehr Erfahrung nötig als ich sie nach drei Trainings habe, um wirklich das Maximum aus allem herauszuholen", sagte er. Vor seinem ersten Rennen gibt es aber auch Positives zu berichten. "Ich fühle mich auf dem Medium und auf dem weichen Reifen wohl sowie mit der Longrun-Pace. Daher werde ich mich einfach auf mein Ziel konzentrieren, ein starkes, sauberes Rennen zu haben, ein gutes Ergebnis für das Team einzufahren, viel zu lernen und dabei auch Spaß zu haben."