Die Formel 1 macht Sommerpause. Genau der richtige Zeitpunkt für Motorsport-Magazin.com, um eine Bilanz zur bisherigen Saison zu ziehen. Nach 12 von 21 Rennen schauen wir, wie sich die Teams geschlagen haben. Sauber war in der ersten Saisonhälfte ein großes Thema, allerdings hatte das nichts mit der Leistung auf der Strecke zu tun.

  • Longbow Finance S.A. übernimmt Sauber
  • Keine Punkte nach zwölf Rennen
  • Geldprobleme sportlich spürbar
  • Platz 12 als bestes Ergebnis

Das Auto:

Der Sauber C35 war schon zu Beginn der Saison nicht das Auto, was sich das schweizer Team erhofft hatte. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten konnte dann zusätzlich kaum nachgebessert werden, sodass das Team es nicht einmal schaffte, in die Punkteränge zu kommen. Dabei ist der Motor noch das geringste Problem, denn der wird von Ferrari geliefert und hat erneut im Vergleich zum vergangenen Jahr einen großen Sprung gemacht.

Der mechanische und aerodynamische Grip sind die deutlich bedeutenderen Problemzonen am Sauber-F1-Boliden. Dabei kämpft Sauber oft damit, die Reifen überhaupt nicht ins Temperaturfenster zu bekommen, weil sie nicht genug belastet werden. Das kostet natürlich gerne mal weitere Zeit. Die Zuverlässigkeit bereits zumindest keine großen Sorgen. In den bisher zwölf Rennen fielen beide Piloten nur je zweimal aus.

20152016
Punkte zur Pause (2016 zwei Rennen mehr) 22 0
Punkte/Rennen zur Pause 2,2 0
Bestes Ergebnis 5 12
WM-Position zur Pause 8 11
WM-Position am Ende 8
Siege zur Halbzeit 0 0
Podien zur Halbzeit 0 0

Die Fahrer:

Marcus Ericsson konnte besonders in den ersten fünf Rennen durch starke Leistungen auf sich aufmerksam machen. Dabei erreichte er gleich zweimal das beste Teamergebnis mit dem zwölften Rang und fuhr dabei zweimal relativ knapp an den Punkterängen vorbei. Zuletzt tut sich der Schwede allerdings schwerer mit seinem Auto, besonders in der Qualifikation und kann sein Potenzial kaum ausspielen. Das führte dazu, dass er die letzten drei Rennen vom letzten Platz begann.

Bei seinem Teamkollegen Felipe Nasr verhielt es sich genau umgekehrt. In den ersten sieben Qualifikationen unterlag der Brasilianer sechsmal, doch seitdem verlor er nur ein einziges Teamduell und scheint auch im Rennen deutlich besser zurecht zu kommen. Erst im achten Lauf erreichte er sein persönlich bestes Ergebnis und stellte den zwölften Platz von Ericsson als bestes Teamergebnis ein. Nasr war vor der Sommerpause der bessere der beiden Piloten.

Marcus Ericsson Felipe Nasr
Punkte 0 0
WM-Position 21 22
Quali-Duell 7 5
Durchschnittliche Startposition 18,67 (o. Strafen)
18,91 (m. Strafen)
18,91 (o. Strafen)
19,17 (m. Strafen)

Das Team:

Das schweizer Traditionsteam, das 1993 von Peter Sauber gegründet wurde, steckte in den letzten paar Jahren tief in finanziellen Schwierigkeiten. Das führte auch dazu, dass die Entwicklung des Autos immer weiter zurückgefahren wurde, um die Kosten auszugleichen. In Folge dessen wurden die Ergebnisse schlechter und Sauber fuhr 2014 seine allererste Saison ohne WM-Zähler in der Formel 1 ein.

Jetzt scheint das Team jedoch gerettet zu sein. Longbow Finance S.A. hat die Sauber Holding AG übernommen und strebt nicht nur den Erhalt des Teams, sondern auch die Verbesserung an. Das bedeutet insbesondere, dass Sauber 2017 mit dem neuen Regelwerk eine gute Chance hat, sich wieder ins vordere Mittelfeld zu schieben.

Ausblick 2. Hälfte:

Für Sauber wird es direkt nach der Sommerpause weiterhin zäh werden, denn so schnell werden sich die Verbesserungen noch nicht einstellen. Allerdings hat Sauber noch ein großes Aerdynamikpaket in petto, dass jedoch, wenn es dann wirklich eingesetzt wird, schon wieder veraltet sein könnte. Für den Rest dieser Saison sieht es also für Sauber also nicht allzu gut aus. Erst für 2017 ist wieder Besserung in Sicht.

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Meinungen zur ersten Sauber-Hälfte

Motorsport-Magazin.com meint:
Sauber wird 2016 nicht mehr allzu viel erreichen können. Selbst wenn das erhoffte Update-Paket noch kommt, wird es für Sauber extrem schwierig, den bereits eingehandelten Rückstand noch halbwegs einzuholen. Es droht also ohne jegliche Chance die zweite Saison ohne einen einzigen WM-Zähler in der Königsklasse. Dafür besteht die große Hoffnung für das nächste Jahr. Aber natürlich kann es auch noch die große Überraschung aus Hinwil geben.