Wenige Tage nach dem Deutschland GP taucht im Netz ein kurioses Video auf: Zu sehen sind die Aufnahmen der Onboard-Kamera von Sebastian Vettel vom Deutschland GP auf dem Hockenheimring.

Kurz nach der Ziellinie geht Vettel vom Gas, lässt sich ausrollen und sammelt am Ausgang von Kurve eins Pickup für die Reifen. Als zwei überrundete Autos innen im Renntempo vorbeigehen, merkt Vettel, dass das Rennen noch nicht zu Ende ist und geht wieder voll aufs Gas.

Die Aktion in der letzten Runde kostet Vettel sieben Sekunden im ersten Sektor. Glück: Teamkollege Kimi Räikkönen befand sich zu diesem Zeitpunkt noch zehn Sekunden hinter Vettel. Sportliche Auswirkungen hatte die Panne für den Heppenheimer nicht.

Vettel: Wollte keinen Vorteil

Trotzdem scheint der Zwischenfall Vettel peinlich gewesen zu sein. In seiner Mediasession nach dem Rennen erklärt er den Zeitverlust nämlich mit einem Fahrfehler. "Ich bin in Kurve eins weit rausgekommen und wollte sicherstellen, dass ich keinen Vorteile daraus ziehen", scherzte er erst.

"Nein, ich wollte sicherstellen, dass ich das Auto nicht beschädige, weil der Ausgang von Kurve eins ziemlich brutal ist", führt er dann fort."Und dann habe ich noch die zwei überrundeten Autos vorbeigelassen. Deshalb habe ich eine Menge Zeit verloren, aber das war egal."

Vettels Pannen-Vorgänger

Vettel ist übrigens nicht der erste Rennfahrer, der das Rennen früher für beendet glaubt. In der Formel 3000 gelang dem Schweden Björn Wirdheim dieses Kunstück. 2003 feierte er seinen sicher geglaubten Sieg in Monaco schon wenige Meter vor der Ziellinie, blieb fast stehen und ließ sich dabei von Nicolas Kiesa überholen.

Auch bei den Zweirädern gab es schon solch kuriose Szenen: 2014 glaubte der Moto3-Pilot Alex Rins den Tschechien GP schon für beendet, obwohl noch eine Runde zu fahren war, und begann den Sieg zu feiern. In der extrem engen Moto3 ein Fehler mit Folgen: Rins wurde im Pulk bis auf den neunten Rang durchgereicht.