Vor dem 1. Qualifying präsentiert sich das Feld, bis auf eine Ausnahme, wie erwartet: McLaren und Renault liegen vorne. Die Ausnahme und große Überraschung ist derweil Ralf Schumacher im Toyota.

Der Rundengeiz. Nach fünf Minuten andächtiger Stille ohne jedwede Fahraction, legten die Piloten einen zehnminütigen Zwischenspurt ein, um sich auf das 1. Qualifying und das zur gleichen Zeit stattfindende zweite Qualifying am Sonntag vorzubereiten. Danach nahm der Fahrbetrieb wie an den letzten Wochenenden wieder etwas ab.

Die Zwischenfälle. Trotz der erhöhten, wenn auch nicht hohen, Fahraction zur Sessionmitte, gab es kaum Zwischenfälle zu verzeichnen. Der einzige Ausfall des Trainings war Tiago Monteiro, dessen Jordam am Haken endete.

Die Motoren. Obwohl beide FW27 frische Motoren spendiert bekamen, gab es bei Williams viel zu schrauben und drehten Mark Webber und Nick Heidfeld nicht gerade umwerfend viele Runden. Ansonsten scheinen die Aggregate der nur 18 Aktiven zu halten.

Die Reifen. Bis auf Ferrari konnte keiner der Bridgestone-Kunden großartig auf sich aufmerksam machen. Allerdings bleibt auch hier wieder anzumerken: Wie sollten Jordan und Minardi das auch schaffen?

Die Platzierungen. Die Bestzeit ging überraschend an Ralf Schumacher, der Kimi Räikkönen um 0,182 Sekunden hinter sich lassen konnte. Juan Pablo Montoya auf drei hatte sogar knappe vier Zehntel Rückstand auf den Deutschen. Dahinter rangierte sich Mark Webber in seinem Williams trotz der wenigen Trainingszeit auf Platz vier vor den beiden Renault von Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella ein. Ex-Renault-Pilot Jarno Trulli belegte danach Rang sieben vor Nick Heidfeld und Rubens Barrichello. Michael Schumacher wurde Elfter.

Die Analyse. Konnte man nach dem dritten freien Training noch davon ausgehen, dass sich Ferrari an der Spitze zurückgemeldet und über Nacht etwas an Speed gefunden hat, scheint nach dem letzten freien Training wieder Michael Schumacher Aussage von gestern zuzutreffen: "Wir sind zu langsam." Ob dies nur an der Benzinmenge liegt, wird sich im 1. Qualifying weisen, wenn alle mit legalen und vor allem 'leeren Tanks' fahren werden. Ross Brawn betont zudem wieder einmal das "sehr gute Renn-Setup" des F2005. Ein sehr, sehr gutes Setup hat auch McLaren Mercedes, die mit Räikkönen und Montoya ihren Speed beweisen konnten und nur von einem sicherlich nicht gerade bis zum Rand voll getankten Ralf Schumacher überflügelt werden konnten. Und auch Renault dürfte bei der Vergabe der Pole Position ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen.