Die Formel 1 ist wieder um einen Namen reicher. Am Dienstag gab im Rahmen der Testfahrten von Silverstone Nikita Mazepin sein Debüt im F1-Cockpit von Force India. Wer sich nun fragt, um wen es sich dabei handelt, dem sei folgender kurzer Steckbrief ans Herz gelegt:

Reicher Vater, mäßige Ergebnisse

Nikita Mazepin, 17, Russe, Foto: Sutton
Nikita Mazepin, 17, Russe, Foto: Sutton

Nikita Mazepin ist Russe, wurde am 2. März 1999 in Moskau geboren und ist demnach 17 Jahre alt. Nachdem er im Vorjahr mit mäßigem Erfolg mit Formel Renault 2.0 Northern European Cup unterwegs war, startet Mazepin seit dieser Saison in der Formel-3-Europameisterschaft. Und auch hier halten sich die Erfolge in sehr überschaubarem Rahmen: Nach 15 Saisonrennen steht gerade einmal ein Punkt zu Buche, den er als Zehnter in Le Castellet holte.

Warum Nikita Mazepin dennoch als offizieller Entwicklungsfahrer bei Force India engagiert ist, lässt sich wohl mit der beruflichen Tätigkeit seines Vater Dmitry Mazepin erklären. Dieser ist Vorsitzender und Mehrheitseigner des russischen Chemiekonzerns Uralchem, und sein Privatvermögen wurde 2014 von Forbes auf rund 1,4 Milliarden US-Dollar geschätzt. Ein kleiner Anteil dessen wird vermutlich in die Kassen von Force India fließen, damit das Team seinem Sohn den Traum von der Formel 1 erfüllt.

Hunderte Überraschungen

Ein durchaus interessanter Hintergrund also, den Nikita Mazepin zu bieten hat. Interessanter jedenfalls als sein Testdebüt in Silverstone, denn dieses fiel ziemlich unspektakulär aus. Der junge Russe drehte insgesamt 35 Runden und reihte sich mit 3,2 Sekunden auf den Tagesschnellsten Fernando Alonso auf dem fünften Platz sein.

"Es gibt hunderte Überraschungen, wenn man von einem Formel-3- in ein Formel-1-Auto springt", schilderte Mazepin anschließend. "Die größte war sicherlich der viele Downforce und der enorme Speed, mit dem man durch die Kurven fahren kann, und wie großartig sich die Richtungswechsel anfühlen", schwärmte der Teenager.

Mazepin testet auch am Mittwoch für Force India, Foto: Sutton
Mazepin testet auch am Mittwoch für Force India, Foto: Sutton

Der nächste logische Schritt

Seit Mazepin im vergangenen Winter als neues Mitglied des Force-India-Teams vorgestellt worden war, wurde er gewissenhaft auf seinen ersten Einsatz vorbereitet. "Das Auto zu fahren war der nächste logische Schritt in seinem Entwicklungsprogramm", erklärte Tom McCullogh, Chef-Renningenieur. "Er hat eine ermutigende Leistung gezeigt und seine Rundenzeit mit jedem Run verbessert", gab es Lob von höchster Stelle.

Mazepin wird auch am Mittwoch, zum Abschluss der Testfahrten, wieder im Cockpit Platz nehmen. Dann hoffentlich bei etwas besserem Wetter als am verregneten Dienstag, um ein größeres Pensum abzuspulen. "Ich habe noch viel zu lernen, aber bis jetzt ist es gut gelaufen und ich freue mich schon, wieder im Auto zu sitzen", brennt der junge Russe bereits auf die nächste Ausfahrt.