Acht Rennen ist die Formel-1-Saison 2016 nun alt - Sauber steht weiter bei 0 Punkten. Das Team erlebt eine katastrophale Saison. Auf der Strecke fehlt die Performance, abseits die Kohle. Immer wieder mussten die Angestellten in Hinwil auf ihre Gehälter warten. Eine schwierige Situation für alle Beteiligten. Wird jetzt endlich alles besser beim Traditions-Rennstall von Peter Sauber? Die ausstehenden Gelder sollen nun auf den Konten der Angestellten gelandet sein.

"Bezahlte Gehälter helfen der Atmosphäre innerhalb des Teams sicherlich", sagte Teammanager Beat Zehnder an diesem Freitag im Rahmen des Österreich-Wochenendes. "Gehälter - auch ausstehende - zu zahlen, ist Teil einer umfangreichen Lösung, an der wir noch immer arbeiten. Natürlich hat sich die Atmosphäre jetzt verändert, weil jeder an die Zukunft glaubt. Es gab immer ein Licht am Ende des Tunnels."

Keine Updates mehr

Die totale Krise scheint ein weiteres Mal abgewendet - nicht zum ersten Mal beim Schweizer Team. Sportlich läuft es jedoch desaströs, Sauber muss mit Teams wie Manor oder Haas um die letzten Positionen kämpfen. Nur einmal in seiner mehr als 20-jährigen Formel-1-Laufbahn blieb Sauber ohne Punkte - eine Wiederholung des Dramas droht. Auch, weil sich das Team große Updates im weiteren Verlauf der Saison abschminken kann.

Seit dem ersten Rennen gab es keine relevanten Updates für Felipe Nasr und Teamkollege Marcus Ericsson. Sie werden bis zum Saisonende mit dem gleichen Material auskommen müssen. "Wir haben ein paar Kleinigkeiten für Silverstone und möglicherweise Hockenheim", sagte Zehnder. "Aber dann liegt die Konzentration voll auf 2017."

Sauber fährt 2016 größtenteils hinterher, Foto: Sutton
Sauber fährt 2016 größtenteils hinterher, Foto: Sutton

Fokus liegt voll auf 2017er-Auto

Kleines Teams wie Sauber sind zu diesem Zeitpunkt des Jahres schlichtweg nicht in der Lage, ein Doppelprogramm aus aktuellem und künftigem Auto zu fahren. Zehnder machte den Fahrern keine großen Hoffnungen für 2016: "Wir haben immer noch das Ziel, vor den Manors zu landen und vielleicht Renault zu schlagen. Aber als kleines Team müssen wir uns realistisch gesehen voll auf 2017 konzentrieren."

Dabei wäre Sauber durchaus in der Lage, das derzeitige Auto weiterzuentwickeln. Die Ideen sind vorhanden, die Ingenieure talentiert - aber: Ohne Moos nix los. Vor allem nicht in der Formel 1. "Für die technische Abteilung und das Design-Office ist es manchmal ziemlich frustrierend", gab Zehnder Einblicke in die Arbeit. "Du weißt, dass du Dinge in der Pipeline hast, kannst sie aus finanziellen Gründen aber nicht an die Strecke bringen."

Zuspruch trotz der angespannten Situation gab es immerhin aus den Cockpits. Die Bezahlung der offenen Gehälter sei ein Boost für das Team, sagte Nasr in Spielberg. Der Brasilianer hoffte am Donnerstag noch auf Updates. Einen Tag später gab es jedoch die Absage von Zehnder. Nasr: "Wir wollen einfach nur die Resultate auf der Strecke. Ich bin sicher, dass sie bald kommen. Wir müssen jetzt einfach so weitermachen wie wir können."