Die FIA hat vor dem Österreich GP Änderungen bei der Reifenkontrolle beschlossen. Wie der Automobilweltverband mitteilte, werden die Reifendrücke ab sofort vor der Montage an den Fahrzeugen kontrolliert. Bislang wurden die Werte an den montierten Pneus gemessen.

Die Änderung wurde vor dem Hintergrund vorgenommen, dass die Teams immer mehr versuchten, die Reifendrücke über die Temperaturen von Felgen, Radträger, Bremsen und Co. zu kontrollieren. Die Fahrwerkskomponenten wurden vor der Montage der Räder und den Reifendruckkontrollen möglichst stark erhitzt, damit während der Fahrt die Temperatur und somit auch der Luftdruck wieder sanken.

Pirelli schreibt seit dem Reifenschaden am Ferrari von Sebastian Vettel beim Belgien GP 2015 exorbitant hohe Luftdrücke fest, um das Risiko struktureller Reifenschäden zu minimieren. Mit kleineren Auflageflächen werden erstens die Seitenführungskräfte nicht so hoch, zum anderen walken die Seitenwände der Pneus nicht mehr so stark.

Senkt Pirelli jetzt die Reifendrücke wieder?

Mercedes versuchte möglichst viel Hitze im Radträger zu halten, Foto: Motorsport-Magazin.com
Mercedes versuchte möglichst viel Hitze im Radträger zu halten, Foto: Motorsport-Magazin.com

Die neuen Kontroll-Vorschriften besagen, dass sobald ein Reifensatz zum ersten Mal in einer Trainingssitzung, im Qualifying oder im Rennen zum Einsatz kommt, vor der Montage überprüft werden muss. Nach der Überprüfung, die durch den zugewiesenen Pirelli-Ingenieur, einen technischen Kommissar oder einen FIA-Delegierten erfolgt, darf der Luftdruck nur mehr nach oben, nicht aber nach unten korrigiert werden.

Weil Pirelli zuletzt auf die Vorheiz-Praktiken der Teams mit noch höheren vorgeschriebenen Mindest-Drücken reagierte, beklagten sich zahlreiche Piloten über ein Fahrgefühl wie auf rohen Eiern. Die Auflagefläche der Reifen - vor allem in langsamen Kurven - ist derart klein, dass nur noch wenig Kräfte übertragen werden können. In schnellen Kurven äußern sich die hohen Luftdrücke weniger in Form der Auflagefläche, als vielmehr durch steifere Seitenwände.