Beim Grand Prix von Europa in Baku gab es vergangenes Wochenende die eine oder andere kritische Stimme, die das Fahren mit Geschwindigkeiten weit jenseits von 300 km/h in einem Leitplankenkanal als zu gefährlich einstufte. Sebastian Vettel hingegen teilte diese Ansicht nicht.

"Der Kurs in Baku musste viel Kritik einstecken, dass er zu gefährlich sei. Ich kann dem nicht zustimmen. Ich finde, dass die FIA unglaublich gute Arbeit geleistet hat, diese Rennstrecke an einem Ort zu errichten, der eigentlich nicht für Motorsport geeignet ist", so Vettel, der beim Rennen auf den zweiten Platz fuhr.

Viele Experten äußerten vor allem Bedenken hinsichtlich der über zwei Kilometer langen Start- und Zielgeraden, auf welcher Valtteri Bottas im Williams in der Qualifikation am Samstag einen neuen inoffiziellen Geschwindigkeitsrekord für die Formel 1 aufstellte. Der Finne erreichte im Windschatten unfassbare 378 km/h - und das, obwohl am Ende der Geraden eine verhältnismäßig kurze und lediglich asphaltierte Auslaufzone auf die Piloten wartete, die bei einem Bremsversagen weder groß genug gewesen wäre, noch das Auto verzögert hätte.

Vettel ist nicht nur einer der Hauptdarsteller der Formel 1, sondern auch ein großer Fan seines Sports, Foto: Sutton
Vettel ist nicht nur einer der Hauptdarsteller der Formel 1, sondern auch ein großer Fan seines Sports, Foto: Sutton

Gefahr ist ein Grundpfeiler des Sports

Vettel hingegen hatte keinerlei Bedenken, dass der Baku City Circuit in irgendeiner Weise zu gefährlich oder gefährlicher als andere Kurse sei: "Es ist ein spektakulärer Austragungsort und es gibt nur wenig Raum für Fehler. Das ist es, was es so aufregend macht."

Der Ferrari-Pilot sieht in den Risiken des Motorsports einen der elementaren Faktoren für seine Faszination. "Die Kurvengeschwindigkeiten sind unglaublich und ein Grundpfeiler des Sports. Zu einem gewissen Grad ist es aber auch die Gefahr, die es aufregend macht. Das ist es, was den Sport früher aufregend gemacht hat und was ihn heute aufregend macht", so Vettel weiter.

Formel 1 tut bereits genug für die Sicherheit

In den vergangenen Jahren wurde in der Formel 1 immer wieder an der Sicherheit der Fahrzeuge und Rennstrecken gearbeitet. Vor allem der Tod von Jules Bianchi beim Grand Prix von Japan 2014 war ein Schock für die von Tragödien über viele Jahre verschont gebliebene Formel 1. Seitdem wird auf jedes noch so hypothetische Risiko äußert sensibel reagiert.

Vettel ist der Ansicht, dass die Formel 1 bereits den richtigen Weg verfolgt und genug für die Sicherheit tut: "Die Tatsache, dass die Autos sehr viel sicherer geworden sind, ist natürlich sehr gut für uns Fahrer. Wir können nicht unsere Augen verschließen, wenn schlimme Dinge passieren. Ich denke, wir müssen in solchen Situationen reagieren und ich bin der Ansicht, dass wir das in den letzten Jahren getan haben und es auch immer noch tun. Das ist der richtige Ansatz."