Lewis Hamilton dominierte auch das 2. Freie Training zum Großen Preis von Kanada. Der Brite setzte sich auf dem Circuit Gilles Villeneuve wie schon am Vormittag an die Spitze der Zeitenliste. Mit 1:14.212 Minuten war Hamilton auf den Ultrasoft-Reifen knapp zwei Zehntelsekunden schneller als bei seiner Pole-Runde im Vorjahr. Dahinter sprengte Sebastian Vettel im Ferrari das Mercedes-Duo.

Die Platzierungen: Vettel kam Hamilton mit dem Ultrasoft überraschend nahe: Lediglich zweieinhalb Zehntelsekunden fehlten dem Deutschen auf den Mercedes-Piloten. Nico Rosberg hingegen kam erneut nicht richtig in Tritt: Dem WM-Führenden fehlte als Drittem bereits mehr als eine halbe Sekunde.

Red Bull muss in Kanada deutlich federn lassen, Foto: Sutton
Red Bull muss in Kanada deutlich federn lassen, Foto: Sutton

Hinter dem Spitzen-Trio reihte sich Max Verstappen ein. Der Niederländer kommt in Montreal erstmals in den Genuss der überarbeiteten Renault Power Unit. Allerdings musste er mit knapp einer Sekunde auf die Bestzeit schon deutlich abreißen lassen. Teamkollege Daniel Ricciardo war nur wenige Tausendstel langsamer.

Rang sechs belegte Valtteri Bottas im besseren der beiden Williams. Felipe Massa kam nach seinem Unfall am Vormittag nur auf Rang 13. Jenson Button stellte den McLaren auf einen starken siebten Platz. Kimi Räikkönen, Nico Hülkenberg und Carlos Sainz komplettierten die Top-10. Vor Trainingsbeginn arbeitete Ferrari hektisch am Boliden von Kimi Räikkönen, während der Session gab es keine offensichtlichen Probleme.

Nach der teaminternen Niederlage am Vormittag, konnte Pascal Wehrlein im 2. Freien Training zurückschlagen. Der Manor-Pilot beendete den Tag auf 21, genau vier Zehntel vor Rio Haryanto. Die beiden Sauber-Piloten Felipe Nasr und Marcus Ericsson landeten auf den Plätzen 17 und 19.

Die Zwischenfälle: Bis auf die üblichen Montreal-Klassiker gab es keine nennenswerten Zwischenfälle. Einige Piloten kürzten einmal mehr die letzte Schikane ab, andere kamen den zahlreichen Mauern am Kurvenausgang bedrohlich nahe. Jenson Button, Carlos Sainz und Fernando Alonso kamen dem Beton am nächsten, beschädigten sich dabei aber ihre Aufhängungen nicht.

Das Wetter: Etwas wärmer als am Vormittag und vor allem noch immer trocken. 19 Grad Luft-Temperatur dürften der Höchstwert an diesem Wochenende bleiben. Der Asphalt erhitzte sich sogar bis auf 45 Grad Celsius.

Die Analyse: Das zweite Training war deutlich aussagekräftiger als die Vormittagssitzung. Allein schon deshalb, weil alle Piloten ihre schnellsten Runden auf den Ultrasoft-Reifen fuhren. Dass Mercedes vorne ist, überrascht natürlich nicht. Erstaunlich ist eher, dass Sebastian Vettel so nah dran ist. Die Probleme von Nico Rosberg nach Monaco sind ebenfalls bemerkenswert. Für Red Bull ist das Resultat bitter: Die vielen Geraden des Circuit Gilles Villeneuve zeigen, dass Renault mit dem Update doch nicht so nah dran ist, wie gedacht.