Rückblick Russland GP: Kurz nach Rennstart schoss Daniil Kvyat Sebastian Vettel beim Anbremsen ins Heck. Der Deutsche konnte aber erst einmal weiterfahren. Bei der Anfahrt auf Kurve drei donnerte Kvyat mit seinem Red Bull Vettel dann ein zweites Mal ins Heck. Diesmal konnte sich Vettel nicht mehr auf der Strecke halten. Ausfall für den Ferrari-Piloten!

Für Vettel war das Rennen in Russland in Kurve drei beendet, Foto: Sutton
Für Vettel war das Rennen in Russland in Kurve drei beendet, Foto: Sutton

Wutentbrannt rannte Vettel daraufhin zu Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Was er ihm sagte? "Dass wir mit Kvyat ein ernstes Wort reden müssen, womit er Recht hat", erklärte Motorsportberater Helmut Marko danach im Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Ich konnte ja nicht mit Daniil reden, da er im Rennauto saß, und ich wollte in dem Moment einfach was sagen", berichtet Vettel in Spanien. Die strenge Konsequenz für Kvyat: Fahrertausch! Der Russe fährt ab sofort wieder für Toro Rosso. Max Verstappen hingegen freut sich über eine Beförderung in den Red Bull.

War Vettel schuld am Kvyat-Rauswurf?

Nein, sagt er. "Ich bin nicht dafür verantwortlich. Es wurde schon zuvor entschieden", so Vettel. "Was soll ich da großartig dazu sagen?" Für ihn ist die Sache sowieso schon abgeschlossen. Kvyat und er hatten nach dem Vorfall telefoniert und die Sache ausgesprochen. "Er hat mich angerufen und es mir aus seiner Sicht geschildert", erzählt Vettel. "Fehler passieren. Ich finde, statt jetzt immer weiter auf den Jungen einzuhämmern, sollte man das Positive sehen!"

Positiv? "Kvyat hat wenigstens Eier in der Hose", erklärt Vettel seine Aussage. "Im Gegensatz zu manchen über 30-jährigen Kollegen, die mir auch schon in die Kiste gefahren sind, hat er mich danach angerufen und realisiert, dass er einen Fehler gemacht hat. Ich glaube das muss man ihm sehr hoch anrechnen."

Auch Vettel findet Strafe hart

"Für mich war das das Ende der Geschichte", sagt Vettel über die Aussprache am Telefon. Für Kvyat war es das nicht. Die bittere Konsequenz für seinen Fehler kam ein paar Tage später. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko informierte ihm am Telefon über seine Strafversetzung. "Das war ein Schock für mich", berichtet der 22-Jährige am Donnerstag in Barcelona. "Es gab keine echten Erklärungen. Wenn die Bosse etwas wollen, dann machen sie es eben. Ich sehe keine echten Gründe", so Kvyat.

Auch Vettel kann diese Entscheidung nicht ganz nachvollziehen. "Das letzte Rennen war nicht das Beste um seine Leistung zu bewerten und solche Dinge passieren eben. Fehler können passieren! Generell habe ich aber eine gute Meinung von Daniil. Sein Speed ist sehr gut, er verdient es auf alle Fälle in der Formel 1 zu fahren."

Das will Kvyat nun auch zeigen - wenn auch nicht mehr bei Red Bull. "Ich versuche, eine laute Antwort auf der Strecke zu geben, nichts ändert sich für mich", sagt Kvyat. "Ich bin sehr hungrig, und ich habe nicht das Gefühl, dass ich fallengelassen wurde. Es gibt auch bei Toro Rosso Vieles, für das es sich zu kämpfen lohnt."