Daniel Ricciardo hat mit einer starken Leistung im Qualifying Startplatz fünf beim Bahrain GP erobert. Der Red-Bull-Pilot lag am Ende rund drei Zehntel vor den - auf diesem Kurs eigentlich stärker eingeschätzten - Williams mit Felipe Massa und Valtteri Bottas. Die Frage, wer letztlich im Rennen vorne liegen wird, beantworten beide Teams erwartungsgemäß unterschiedlich.

"Ich bin wirklich glücklich mit dem Resultat heute. Wir haben nicht erwartet, Fünfter zu sein, besonders, da der gestrige Tag nicht gut lief und der heutige Morgen auch nicht. Wir dachten, wenn alles gut geht, kommen wir vielleicht in Q3", freute sich Ricciardo. Wie viel es dem 26-Jährigen bedeutet, als "best of the rest" direkt hinter Mercedes und Ferrari zu stehen, zeigt sein folgender Satz: "Fünfter zu sein ist wie die Pole."

Red Bulls Motorsportsportberater Helmut Marko war angesichts der Leistung des Australiers schon fast euphorisch gestimmt. "Fantastisch, fantastisch! Er hat eine wirklich optimale Runde hingelegt. Auf einem solchen Kurs Williams - und auch die anderen Mercedes-Kundenteams - zu schlagen, ist eine super Leistung. Wir wissen alle, welches PS-Manko wir haben. Wir sind sicher gute 50 PS weg - zumindest im Qualifying-Modus", sagte der Österreicher gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Marko glaubt jedoch auch daran, dass Ricciardo die Williams am Sonntag auf Distanz halten kann, denn der Leistungs-Nachteil sei dann geringer. "Im Rennmodus ist es vielleicht nicht ganz so viel, da die anderen Teams auch vom Qualifying-Modus etwas zurückgehen müssen. Unser Auto ist im Reifenverschleiß sehr gut und das gibt uns Hoffnung", erklärte der 72-Jährige.

Massa ist enttäuscht, Bottas siegessicher

Anders die Stimmung bei Williams: Felipe Massa konnte eine gewisse Enttäuschung darüber nicht verbergen, dass Ricciardo und nicht ein Fahrer des eigenen Rennstalls erster Verfolger der Top-Teams ist. "Wir haben immer damit gerechnet, ein bisschen weiter vorn zu sein", ärgerte sich der Brasilianer. Er schob die Schuld auf ein an seinem Boliden getauschtes Teil an der Front. "Es war ein schwieriger Tag, denn wir haben den neuen Flügel ausprobiert und hatten zuerst nicht die richtige Balance. Wir haben uns dann im Qualifying verbessert. Wir brauchen aber mehr Zeit, um den Flügel zu verstehen", so Massa.

Ein Schatten liegt über der Laune von Williams-Pilot Felipe Massa, Foto: Sutton
Ein Schatten liegt über der Laune von Williams-Pilot Felipe Massa, Foto: Sutton

Valtteri Bottas sieht - anders als Marko - Williams am Sonntag im Vorteil. "Das Ziel wird sein, in die Top Fünf zu kommen, was definitiv möglich ist, denke ich. Wir müssen nur einen Weg am Red Bull vorbei finden. Die Tatsache, dass wir im Vergleich mit ihm auf den Geraden den höheren Speed haben, sollte uns helfen", meinte der Finne optimistisch.

Für Ricciardos Teamkollegen Daniil Kvyat lief es erneut nicht gut. Nachdem er in Melbourne gar nicht erst an den Start gehen konnte, landete er heute auf Platz 15, erreichte also gerade so die zweite Phase des Qualifyings. "Wir hatten nicht die Pace. Irgendetwas fehlt, wir wissen aber nicht, was es ist", sagte der 21-Jährige enttäuscht. Teamchef Christian Horner gab zu Protokoll, dass beim Auto des Russen "die Balance gefehlt" habe.