Die neue Formel-1-Saison begann spektakulär mit einem Horror-Crash von Fernando Alonso. Der Spanier überschlug sich nach einem Kontakt mit Esteban Gutierrez mehrfach und krachte in die Streckenbegrenzung. Sein McLaren war komplett zerstört, doch Alonso hatte Glück im Unglück: Er konnte offenbar unbeschadet aus seinem havarierten Auto aussteigen. Er und Unfallgegner Gutierrez wurden zum obligatorischen Medical Check ins Krankenhaus gebracht. Das Rennen wurde zwischenzeitlich mit roten Flaggen unterbrochen.

Der heftige Unfall ereignete sich in der 17. Runde des Rennens in Melbourne. Auf dem Weg in Kurve 3 fuhr Alonso auf Gutierrez´ linkes Hinterrad auf und hob spektakulär ab. Der Flug endete schließlich in der Mauer. Alonso stieg kurz darauf selbstständig aus dem McLaren aus, benötigte aber eine kurze Weile, um sich zu berappeln. Unter dem Beifall der Zuschauer verabschiedete er sich schließlich winkend in Richtung Medical Car. Für Gutierrez vom Neueinsteiger-Team Haas war das Rennen ebenfalls beendet.

"Es war ein erschreckender Moment, aber ich bin glücklich, hier zu sein", sagte Alonso nach dem Check im Medical Center. "Ich danke der FIA und dem Sicherheitsteam. Aber wir hatten hier die Chance, die Saison gut zu beginnen - jetzt haben wir den Motor und alles verloren." Zu seiner Überholaktion sagte der zweifache Weltmeister: "Wir kämpfen gegeneinander und ich habe natürlich auf den letzten Moment gewartet, um zu überholen. Dann ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Aber das Wichtigste ist, dass ich hier stehe."

Fernando Alonsos McLaren wurde völlig zerstört, Foto: Sutton
Fernando Alonsos McLaren wurde völlig zerstört, Foto: Sutton

Nach dem Horror-Crash atmete das Fahrerlager kollektiv auf. "Nach einem solchen Unfall sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen", sagte McLaren-Teamchef Ron Dennis. "Die Autos sind unheimlich sicher. Das war ein Zeugnis für die Sicherheit in der Formel 1."

Unmittelbar nach dem Unfall stieg Gutierrez aus einem Haas-Boliden raus und erkundigte sich sofort bei Alonso nach dessen Befinden. Die McLaren-Seite machte dem Mexikaner keinen Vorwurf. Dennis: "Er hat sich nach links bewegt und ein bisschen früh gebremst. Das war keine Absicht, es war ein Rennunfall. Solche Dinge passieren, da kann man niemandem die Schuld geben." Der Zwischenfall wird nach Rennende von der Rennleitung untersucht.

Alonso überstand den Unfall offenbar unbeschadet, Foto: Sutton
Alonso überstand den Unfall offenbar unbeschadet, Foto: Sutton

Bei Teambesitzer Gene Haas überwog die Erleichterung, dass keiner der Beteiligten zu Schaden gekommen war. "Alonsos Auto wurde zerstört, aber er kam raus und konnte gehen. Das war wichtig", sagte Haas während des Rennens. "In der NASCAR haben wir solche Unfälle in fast jedem Rennen. Wir sind also daran gewöhnt. Es sah aus, als hätte Alonso versucht, Esteban zu überholen. Da hat er wohl zu wenig Platz gehabt. Es läuft beim Überholen nicht immer so wie man will."

Noch während des Rennens war Alonso wieder im Fahrerlager unterwegs und zeigte keine Anzeichen einer Verletzung. "Am wichtigsten ist, dass es Fernando gut geht", war auch Gutierrez erleichtert. "Ich hatte Angst direkt nach dem Crash, ich bin ziemlich überrascht worden. Ich sah in meinem Spiegel, wo er gelandet ist. Ich hatte Angst und bin schnell zu ihm hingelaufen um zu sehen, ob es ihm gut geht. Dann war ich sehr erleichtert."

Wie es genau zum Unfall kam, konnte sich Gutierrez zunächst nicht erklären. Sein Haas-Bolide diente als eine Art Sprungrampe für Alonso nach der Berührung. "Ich verstehe es nicht wirklich, muss ich mir erst ansehen", erklärte Gutierrez. "Aber wenn man das große Ganze betrachtet, sind die Details unwichtig. Am wichtigsten ist, dass es uns beiden gut geht. Ich wusste, dass er hinter mir war. Als ich bremste, war er einfach da. Wieder einmal mussten wir feststellen, wie gefährlich dieser Sport ist."

Fernando Alonsos Horror-Unfall in Bildern

Foto: Sutton
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