Verregneter Auftakt in die neue Formel-1-Saison 2016! Die ersten beiden Freien Trainings in Melbourne, Australien, sind fast komplett ins Wasser gefallen. Wie ein Großteil der Piloten war auch Sebastian Vettel entsprechend zurückhaltend unterwegs. Der Ferrari-Fahrer sammelte in beiden Sessions zusammen gerade einmal 15 Runden.

Am Nachmittag schob sich Vettel auf Rang acht - mit zwei, sportlich wenig aussagekräftigen, Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Lewis Hamilton; vormittags setzte Vettel dagegen überhaupt keine Zeit. "Ich habe es versucht. Es sollte eigentlich den ganzen Tag über regnen. Das war aber nicht so, sondern eher mal hier, mal da. Immer wenn ich rausgefahren bin, hat es wieder angefangen zu regnen. Ich war immer auf dem falschen Reifen. Manchmal ist das eben so", erklärt Vettel.

Vettel beklagt verschwendete Zeit

Entsprechend gering fallen die Lehren des ersten Trainingstages aus. "Die einzige Erkenntnis ist, dass das Auto läuft und sich alles soweit gut anfühlt. Es war gut, zumindest ein paar Runden zu fahren", sagt er. Zumindest etwas Positives kann Vettel dem Regentraining also abgewinnen. In Sachen Kräfteverhältnis tendiert der Erkenntnisgewinn allerdings nahezu gegen Null.

Somit überwiegt der Ärger. "Der Rest war heute ein bisschen verschwendete Zeit. Es gab nicht viel für das Wochenende und das Rennen zu lernen", hadert Vettel. "Die Bedingungen haben sich ständig geändert, Jetzt scheint die Sonne, eben war es noch nass. Deshalb konnte man nicht viel lernen", sagt der Ferrari-Pilot. "Natürlich fehlt einem der Freitag, um sich ein bisschen einzuschießen. Vor allem wenn es am Sonntag dann trocken ist, helfen solche Bedingungen nicht. Aber das gilt ja für alle", ergänzt Vettel.

Noch versteckt Ferrari das Ass im Ärmel

Ganz so wild sei es dann aber doch nicht, meint Vettel. "Es ist ja nicht so, als wären wir mit dem Auto noch gar nicht gefahren. Wir kennen es ja von den Tests und das ist noch gar nicht so lange her. Wir waren ja erst vor zweieinhalb Wochen testen. Also ist es nicht allzu schlimm", sagt er. Auch die Strecke sei den Fahrern ja gut bekannt. Das von Lewis Hamilton erwartete Ass im Ferrari-Ärmel habe man so zugegebenermaßen allerdings nicht finden können. "Vielleicht morgen", sagt Vettel.

Für den Samstag erwarten die Ferrari-Strategen allerdings erneut durchwachsene Bedingungen. Das Qualifying könnte also zusätzlich zum neuen Format ein weiteres Spannungsmoment erhalten. Auf den Knockout-Modus an sich fühlt sich Vettel relativ gut vorbereitet. "Auf dem Papier sollte es einigermaßen klar sein. Wie es letzten Endes dann aussieht, wissen wir aber selbst noch nicht. Natürlich haben wir eine Vorstellung. Man bereitet sich in der Theorie so gut vor wie man kann. Die Praxis lässt sich ja schlecht üben. Es wird dann das erste Mal angewendet und wir schauen dann, was dabei herausspringt", sagt der vierfache Formel-1-Weltmeister.

Vettel: Rosberg hat es kalt erwischt

Nico Rosberg donnerte den Mercedes in die Leitplanken, Foto: Sutton
Nico Rosberg donnerte den Mercedes in die Leitplanken, Foto: Sutton

Vielleicht reicht es ja schon, einfach sauber durchzukommen. Immerhin richtete Vettel im Training keine Schäden an seiner Margherita, wie der Deutsche seinen neuen Boliden liebevoll taufte, an. Anders Landsmann Nico Rosberg, der den Mercedes in die Streckenbegrenzung manövrierte. "Wenn es hier nass ist, ist es hier besonders rutschig mit den Straßenmarkierungen. Da kann es einen natürlich kalt erwischen. Das war bei ihm der Fall. Kein großer Fehler, aber natürlich schade, wenn es passiert", kommentiert Vettel den Ausrutscher seines Konkurrenten.