McLaren kommt langsam aber sicher in die Gänge. Am Mittwoch bei den Testfahrten in Barcelona legte Jenson Button 121 Runden zurück. So viele Kilometer hatte das strauchelnde Traditionsteam an bislang keinem der Testtage geschafft. Ein bisschen Zittern war dennoch angesagt. Kurz vor der Mittagspause legte den schwarzen Ex-Chrompfeil ein Fehler an der Aufhängung kurzzeitig lahm. Dem Team gelang es jedoch während der Mittagspause, den MP4-31 rechtzeitig zu reparieren.

Nach den Schwierigkeiten der letzten Testtage sicherlich ein Fortschritt für McLaren-Honda. Doch die Zeit spielt gegen die Truppe aus Woking. Bislang standen fast ausschließlich Zuverlässigkeits-Arbeiten auf dem Programm. An Performance-Tests war nicht zu denken. Unklar, ob McLaren rechtzeitig für den Saisonstart in Australien bei der Pace ist. Eigentlich hatte das Team für den Mittwochnachmittag erste Setup-Arbeiten anberaumt. Starker Wind durchkreuzte die Pläne allerdings.

Foto: Sutton
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Viel Luft nach oben

"Beim Testen ist es schwierig zu beurteilen, wie schnell die anderen sind", sagte Button. "Wir brauchen aber ein paar große Fortschritte, um wirklich näher an die Spitze zu gelangen. Es gibt noch Bereiche, denen wir Aufmerksamkeit schenken müssen. Hoffentlich können wir in den kommenden zwei Tagen viele Runden fahren, Zeit auf die neuen Reifen verwenden, mehr über das Auto lernen und ein Setup finden, das für uns funktioniert - denn so weit sind wir noch nicht."

Am Donnerstag kehrt Fernando Alonso zurück ans Steuer des Boliden. Der Spanier darf sich auf ein knackiges Programm einstellen. McLaren wird an den kommenden beiden Tagen zahlreiche Updates ans Auto bringen, um näher an die Melbourne-Spezifikation heranzureichen. Schon am Dienstag hatte das Team einige neue Teile einfliegen lassen. Teamchef Eric Boullier sprach von einem radikal anders aussehenden Chassis beim Auftakt in Melbourne.

Foto: Sutton
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Größte Verbesserung seit 14 Monaten

Und der ewig in der Kritik stehende Honda-Motor? Machte am Mittwoch mal keine Zicken. Das lässt hoffen nach all den Rückschlägen der vergangenen Testtage. "Das Paket scheint glatt zu laufen und du fühlst einen Unterschied zum vergangenen Jahr. Das ist positiv", lobte Button die Kollegen aus Japan.

Es sei sogar die größte Verbesserung der vergangenen 14 Monate. "Wir haben aber noch einiges an Arbeit vor uns, um uns für das erste Rennen bereit zu fühlen. An allgemeinen Setup-Arbeiten haben wir bis jetzt ziemlich wenig gemacht, um das Auto genau einzustellen."