Die erste Formel-1-Testphase der Saison 2016 in Barcelona ist zu Ende. Die Bestzeit des Finaltages in Spanien ging an Kimi Räikkönen. Der Finne erzielte seine schnellste Rundenzeit von 1:23.477 Minuten bei seiner Premiere auf den ultraweichen Reifen. Der fleißigste Pilot auf der Strecke wurde allerdings von einem Renault-Motor angetrieben: Kevin Magnussen. Der befürchtete Regen über dem Circuit de Catalunya ließ sich trotz über 80 prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht blicken und so ging die erste Testwoche bei rund 15 Grad Außentemperatur zu Ende.
Die Zeiten: Der Tag zeigte sich zweigeteilt. Zu Beginn setzte Lewis Hamilton die erste Bestzeit. Auf Medium-Reifen blieb er mit seinem Mercedes allerdings weit hinter den bisherigen Spitzenwerten zurück. 24 Minuten nach dem Auftakt war es Kevin Magnussen, der in seinem mediumbereiften Renault an die Spitze ging. Bis zur Mittagspause unterbot sich der Däne nur nochmals selbst auf weichen Reifen und stoppte die Zeitmessung bei 1:25.263 Minuten.
Diese Zeit hatte am Nachmittag allerdings nur kurz Bestand. Räikkönen setzte zunächst eine absolute Bestzeit auf weichen Reifen und wechselte schließlich erstmals auf die ultraweiche Mischung. Damit erzielte der Ferrari-Mann seine Bestzeit von 1:23.477 Minuten, die bis zum Ende der Session nicht mehr unterboten werden konnte. Die absolute Spitzenzeit der ersten Testwoche konnte der Finne seinem Teamkollegen Sebastian Vettel aber nicht abluchsen. Der Deutsche war am Dienstag nochmals eine halbe Sekunde schneller.
Auf Rang zwei schob sich mit 1:24.293 Minuten Daniil Kvyat im Red Bull - ebenfalls auf ultraweichen Reifen. Damit waren Ferrari und Red Bull die einzigen Teams, die während der vier Testtage den neuen Reifen ausprobierten. Rund sechs Zehntel dahinter folgte Force-India-Testpilot Alfonso Celis mit superweichen Pneus vor dem Vormittagsspitzenreiter Magnussen, der seine Zeit nicht mehr verbesserte. Die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton lagen auf Medium-Reifen erneut im Mittelfeld. Ihnen fehlten 2,7 respektive 2,8 Sekunden zur Bestmarke von Räikkönen.
Pos | Fahrer | Team | Zeit | Runden | Reifen |
1 | Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:23.477 | 80 | Ultrasoft |
2 | Daniil Kvyat | Red Bull | 1:24.293 | 96 | Ultrasoft |
3 | Alfonso Celis | Force India | 1:24.840 | 75 | Supersoft |
4 | Kevin Magnussen | Renault | 1:25.263 | 153 | Soft |
5 | Max Verstappen | Toro Rosso | 1:25.393 | 110 | Medium |
6 | Felipe Nasr | Sauber | 1:26.053 | 121 | Soft |
7 | Nico Rosberg | Mercedes | 1:26.187 | 86 | Medium |
8 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:26.295 | 99 | Medium |
9 | Felipe Massa | Williams | 1:26.483 | 54 | Soft |
10 | Esteban Gutierrez | Haas | 1:27.802 | 89 | Medium |
11 | Rio Haryanto | Manor | 1:28.266 | 51 | Soft |
12 | Fernando Alonso | McLaren | 3 |
Die Zwischenfälle: Es war - zunächst - ein ruhiger und problemfreier Tag in Barcelona. Erst Rio Haryanto sorgte am Nachmittag spektakulär für die erste rote Flagge. In Kurve vier crashte der Manor-Rookie rücklings in die Reifenstapel. Er verließ den Boliden unverletzt und nach elf Minuten wurde der Fahrbetrieb auf dem Circuit de Catalunya wieder aufgenommen. Es war bereits der zweite Ausrutscher des Indonesiers. Am Mittwoch hatte er mit einem Dreher in Kurve fünf für eine Unterbrechung gesorgt.
Rund eine Stunde vor dem Ende der Testfahrten war es schließlich Esteban Gutierrez, der eine weitere Rotphase auslöste. Ebenfalls in Kurve vier stellte der Mexikaner seinen Haas-Boliden mit einem technischen Problem ab. Nach dem verlorenen Frontflügel von Romain Grosjean am Montag war das erst die zweite Panne des Neueinsteigerteams.
Nur wenige Minuten vor dem Fallen der karierten Flagge erlebte Kevin Magnussen ein Déjà-vu. Wie bereits am Mittwoch rollte der Däne mit technischen Problemen an seinem Renault aus. Diesmal war in Kurve drei Feierabend und die roten Flaggen wurden geschwenkt. Damit blieben zum Schluss nur noch fünf Minuten Fahrbetrieb übrig.
McLaren lahmt erneut: Die ersten beiden Testtage in Barcelona waren für McLaren-Honda fast ein Ritterschlag. Der Bolide war Standfest und die Kilometer kamen fast von allein. Alles änderte sich am Mittwoch, als Jenson Button mit technischen Problemen kaum fahren konnte. Fernando Alonso erwischte es am finalen Testtag noch viel schlimmer. Das Team erkannte nach nur drei absolvierten Runden - ohne Zeit - ein Leck im Kühlflüssigkeitssystem und musste das Auto für die Checks komplett auseinandernehmen. Schließlich beschloss McLaren, das Problem in Ruhe zu beheben und nicht mehr auf die Strecke zu gehen. "Nach dem guten Auftakt war der heutige Tag enttäuschend", sagte Alonso.
Rundenkönig Die mit Abstand meisten Runden absolvierte am Donnerstag Magnussen. Trotz seiner technischen Probleme am Ende machte der Renault-Pilot 153 Umläufe auf dem Circuit de Catalunya. Dahinter folgt wie bereits am Mittwoch Felipe Nasr mit 121 Runden. Max Verstappen im Toro Rosso war der dritte im Bunde, der am finalen Testtag die 100er-Marke knackte. Seine Bilanz: 11 Runden. Unangefochten an der Spitze der Teams ist jedoch erneut Mercedes. Mit 99 Umläufen von Weltmeister Lewis Hamilton und 86 von Teamkollege Nico Rosberg überbot die Mannschaft nochmals die eigene Bestmarke von Dienstag. Zum Finale gab es von den Silberpfeilen 185 Runden.
Die wichtigsten F1-News vom Donnerstag in Barcelona
- Mercedes rotiert wieder: Hamilton am Vormittag, Rosberg am Nachmittag
- Mercedes testet neue Nase mit S-Schacht
- Räikkönen mit Ultrasoft-Reifen Tagesschnellster
- Leck im Kühlsystem bei Honda stoppt Alonso nach drei Runden
- Haryanto nach Unfall unverletzt
- Gutierrez bleibt stehen
- Renault mit 153 Runden!
- Testfahrer Celis bei Force India im Einsatz
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