2015 kehrte Honda zurück in die Formel 1 und tat sich mit McLaren zusammen, um eine erfolgreiche Ära des Motorsports wiederzubeleben. Trotz vieler Probleme bei den Testfahrten sollten im ersten Jahr Siege folgen. Doch von diesen Träumen musste sich das Team trotz immer wieder neu erweckter Hoffnungen irgendwann verabschieden.

Schon der Beginn des ersten Wintertests 2016 lief für McLaren mit 254 Runden an drei Tagen deutlich besser. Zum Vergleich: In den zwölf Testtagen des vergangenen Jahres brachte es McLaren insgesamt auf gerade einmal 372 Umläufe. Für Boullier sind die bereits absolvierten Kilometer beruhigend: "Es gab viel an der Zuverlässigkeit zu verbessern. Daher galten die ersten zwei Testtage primär der Datensammlung."

Daher sei es auch noch nicht möglich, Vergleiche zur Konkurrenz zu ziehen oder gar über Rückstände zu Mercedes zu spekulieren. "Ich kann nicht sagen, wieviel PS oder Sekunden uns auf Mercedes fehlen. Klar ist nur, dass Mercedes noch einen Vorteil hat", betonte Yusuke Hasegawa, der neue Motorenchef von Honda. Zudem enthüllte der Japaner, dass der Turbo in diesem Jahr größer sei.

Bisher lief der McLaren sehr zuverlässig, Foto: Sutton
Bisher lief der McLaren sehr zuverlässig, Foto: Sutton

Auch über die Aggressivität bei der Einstellung der Power Units in der Saison konnte Hasegawa noch keine Auskunft geben: "Der Motor hat zwar schon 1000 Kilometer Laufleistung auf dem Prüfstand hinter sich und lief im Test schon einige Runden. Aber bei 4000 Kilometern sind wir noch nicht. Das ist noch ein langer Weg." 4000 Kilometer entsprechen dabei der ungefähren Laufleistung die ein Motor erreichen muss, damit die Teams die Saison mit den erlaubten Aggregaten überstehen.

Der Winter selbst sei für McLaren relativ ruhig verlaufen. "Wir hatten zwar viel zu tun und es gab auch um Weihnachten die Extraschichten, aber es gab immerhin nur wenig Drama. Alle wussten, was sie zu tun haben," sagte Boullier. Dadurch habe das Team das komplette Auto überarbeiten können, während durch viele Reisen zwischen Japan und Woking auch die Zusammenarbeit mit Honda vertieft wurde. "Es war also ein erfolgreicher Winter."

Dennoch ist das Auto noch bei weitem nicht am finalen Stand angekommen. "Wir haben noch eine relativ schnelle Entwicklung, daher erwarten wir, dass bis Melbourne ungefähr 50 Prozent des Autos überarbeitet wurden", erklärte Boullier. Doch auch an der Motorenfront wird sich noch etwas tun. "Wir werden noch eine neue Motorenversion haben, da Ende Februar noch die Homologation ansteht. Es werden aber eher kleine Updates sein", sagte Hasegawa.